Page 14 - Bau Aktuell - Juni 2017
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Interessante Vorträge und reger Erfahrungsaustausch
JUNGUNTERNEHMERTAGUNG 2017
in Dresden
Anfang März war es wieder soweit: Die Ver- treter der Vereinigung Junger Bauunter- nehmer aus ganz Deutschland trafen sich in der sächsischen Landeshauptstadt zu ihrer jährlichen Tagung.
In seiner Begrüßung machte der Vorsit- zende der Jungen Bauunternehmer im ZDB, Thomas Möbius, die Bedeutung der
politischen Rahmenbedingungen für den Erfolg der Bauunternehmen deutlich. Als Beispiele nannte er u.a. die Regelungen zur Vergabe, die Förderung von Wohneigentum, das Bauvertragsrecht sowie weitere euro- päische und nationale Regelungen. Er ap- pellierte an die jungen Unternehmer, sich einzumischen und aktiv an der Verbands- arbeit zu beteiligen, sei es in den Innungen, sei es in den Gremien der Landesverbände oder sei es durch die schiere Präsenz bei Veranstaltungen.
Zu den angesprochenen Rahmenbedingun- gen gehören zwei Themen, die anschlie- ßend vorgestellt wurden: die elektronische Vergabe und das Bauvertragsrecht. Peter Krones, Leiter der Vergabestelle der Lan- deshauptstadt Dresden, vermittelte seine Erfahrungen mit der elektronischen Ver- gabe von Bauleistungen. Das Dresdner Vergabemodell ist im vergangenen Jahr vom Bundeswirtschaftsministerium preis- gekrönt worden; hier gilt die elektronische
Die Jungen Bauunternehmer
Vergabe auch für Vergaben unterhalb des EU-Schwellenwertes.
Dr. Philipp Mesenburg, Leiter der ZDB- Hauptabteilung Recht, referierte über den Sachstand bei dem Gesetzesvorhaben zur Reform der Aus- und Einbaukosten sowie zum Bauvertragsrecht. Er ging darauf ein, an welchen Punkten der ZDB Einfluss ge- nommen hat und Regelungen zugunsten der Unternehmer verändern konnte. Insbe- sondere die Einführung von speziellen Bau- kammern bei den Landgerichten ist eine alte Forderung des Baugewerbes und dürfte insgesamt einen positiven Einfluss auf das Prozessgeschehen im Baubereich haben. Mesenburg wertete das gesamte Paket da- her auch mit Licht und Schatten. Die genau- en Auswirkungen werde man wohl erst in den kommenden Jahren beurteilen können, eine neue Bundesregierung müsse sich des Gesetzes womöglich erneut annehmen.
Der nächste Vormittag stand im Zeichen des Arbeits- und Gesundheitsschutzes. Im Tagungszentrum der Deutschen Gesetzli- chen Unfallversicherung (DGUV) erhielten die jungen Unternehmer Nachhilfe in Sa- chen Arbeits- und Gesundheitsschutz. Der Hauptgeschäftsführer der Berufsgenos- senschaft der Bauwirtschaft, Klaus-Richard Bergmann, stellte einleitend die BG Bau vor. Diese hat vor allem drei Aufgaben: Arbeits-
sicherheit/Prävention, Rehabilitation und Kompensation, sprich: Rente. Bergmann wies darauf hin, dass der Faktor Mensch eines der höchsten Risiken für den techni- schen Unfallschutz darstellt. 46 % der Ba- gatellunfälle geschehen durch Bewegung auf der Baustelle, 45 % der schweren Un- fälle entstünden durch die Verwendung von Leitern und Gerüsten und 50 % der tödli- chen Unfälle durch Abstürze.
Für das gesamte Unfallgeschehen gibt es individuelle Möglichkeiten zum Schutz der Mitarbeiter wie Sicherheitsschuhe, Helme, Podestleitern oder Absturzsicherungen. Die Arbeitgeber sind aufgefordert, die entspre- chenden Maßnahmen durchzusetzen. Denn letztendlich gehen alle Kosten zu ihren Las- ten. Die Beiträge zur BG tragen allein die Unternehmer.
An dieser Stelle ein Hinweis auf das Prä- ventionsprogramm „Bau auf Sicherheit. BAU auf DICH!“ der BG BAU: www.bau-auf- sicherheit.de
Neben dem inhaltlichen Teil kamen der Er- fahrungsaustausch, das leibliche Wohl und die Kultur in der sächsischen Metropole nicht zu kurz. Die nächste Jungunterneh- mertagung findet vom 1. bis 3. März 2018 in Hamburg statt.
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BAUAKTUELL  Baugewerbeverband Schleswig-Holstein  Juni 2017
Foto: ZDB/Klein


































































































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