Page 22 - Bau Aktuell - Mai 2022
P. 22

  22
NACHHALTIGKEIT-SPEZIAL I BAUWIRTSCHAFT PARTNER NACHHALTIGKEIT-SPEZIAL II FACHBEREICH + BETRIEBE
 Mehr Mittel für sozialen Wohnraum
Das Ziel, bundesweit 100.000 Wohnungen pro Jahr im sozialen Wohnungsbau zu schaffen, hat Bundesbauministerin Klara
Geywitz. Für die Förderung will die Regie- rungskoalition Haushaltmittel in Höhe von 14,5 Mrd. Euro bis zum Jahr 2026 zur Ver- fügung stellen. Das ist statt der geplanten Verdopplung der Mittel eine Verdreifachung geworden. Diese Mittel seien notwendig, denn die Wohnungen sollen im energieeffi- zienten Standard errichtet werden, heißt es aus dem Bundesbauministerium.
Zu dem bereits vorhandenen Bedarf an ge- fördertem Wohnraum kommt möglicher- weise weiterer, noch nicht in der Masse ab- sehbarerer, Bedarf an Wohnraum durch die jetzt ankommenden Kriegsflüchtlinge aus der Ukraine.
In Schleswig-Holstein sind seit 2017 für knapp eine Mrd. Euro mehr als 5.300 Wohneinheiten im Rahmen der sozialen Wohnraumförderung gefördert worden. Die Förderung werde laut Innenministeri- um konsequent fortgeführt und die Mittel von ca. 700 Mio. Euro auf mehr als 920 Mio. Euro erhöht. „Wenn der Bund nun seine Mittel für die Wohnraumförderung verdrei- facht, bedeute das für Schleswig-Holstein 100 Mio. Euro zusätzlich, die das Land ko- finanzieren und zu 100 Prozent für sozia- len Wohnungsbau einsetzten werde“, so
Wohnungen werden dringend gebraucht, mit und ohne Sozialbindung
  Schleswig-Holsteins Bauministerin Sabine Sütterlin-Waack.
Angesichts der Unterbringung und Ver- sorgung einer unvorhersehbaren Zahl an geflüchteten Menschen hat Wirtschaftsmi- nisterDr.BerndBuchholzeineMinisterver- ordnung erlassen, um die Unterbringung und Versorgung zu vereinfachen. „Das gibt einfach mehr Beinfreiheit, um die aktuellen Herausforderungen bestmöglich zu meis- tern“, so der Minister. Es werden unter an- derem für Liefer- und Dienstleistungen eine beschränkte Ausschreibung ohne Teilnah- mewettbewerb sowie eine Verhandlungs- vergabe zugelassen (bis 150.000 Euro),
Wertgrenzen für Direktaufträge für Bauauf- träge werden erhöht (10.000 Euro). Verga- ben zu Gunsten von allen Bauleistungen, die Wohnzwecken dienen, werden vereinfacht.
Eine solche Regelung gab es schon in der Vergangenheit, sie war aber bundesweit Ende 2021 ausgelaufen und wird für Schles- wig-Holstein jetzt wieder aufgenommen. Buchholz: „So können zum Beispiel Wohn- möglichkeiten mit weniger bürokratischen Verfahren geschaffen oder verbessert wer- den.“
Redaktion BAU AKTUELL
    Nachhaltige Mobilität in Deutschland
Ein Blick in Gegenwart und Zukunft
Seit Jahren gibt es eine immer wiederkehrende Aussage, wenn es um die Automobilität geht: Die Branche befindet sich inmitten von tiefgreifenden Veränderungen, nicht nur in Deutsch- land, sondern weltweit. Das steht zweifelsfrei fest, doch wohin genau geht die Reise?
 Bau aktuell hat nachgefragt und Antworten vom Geschäftsführer des Landesverbandes des Kfz-Gewerbes Schleswig-Holstein, Jan- Nikolas Sontag, erhalten.
Können Sie klare Aussagen treffen?
Sontag: Nur ein Beispiel für die Unberechen- barkeit des Ganzen: In der Vor-Corona-Zeit galt es als ausgemacht, dass die nahe Zu- kunft der Mobilität in der Reduzierung der
individuellen Mobilität liege, kein eigenes Auto, dafür aber Teilnahme an Car-Sharing- Programmen oder gleich der komplette Verzicht aufs Auto und dafür Umstieg auf Bus und Bahn. Dann kam Covid-19 und alle Pkw-Halter waren froh, alleine in ihren Autos sitzen zu können, sie nicht mit anderen tei- len zu müssen und auch nicht auf Busse und Bahnen angewiesen zu sein. Aktuell sorgen rasant steigende Spritpreise wieder für neue Herausforderungen und Veränderungen. Vo-
Jan-Nikolas Sontag, Geschäftsführer Ver- band Kfz-Gewerbe Schleswig-Holstein e.V.
raussagen sind also schwierig, besonders
   BAU AKTUELL 2 2022 / Die Bauwirtschaft im Norden
Quelle: Verband Kfz-Gewerbe SH Quelle: Mustafa ünlü auf Pixabay











































































   20   21   22   23   24