Page 25 - Bau Aktuell - Februar 2023
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  GRUSSWORTE BAUKONJUNKTUR BAUMASSNAHMEN BETRIEBE/FACHINFORMATIONEN
  Autor
Jan Christian Janßen
Fachbereich Nachhaltigkeit janssen@bau-sh.de
   BAU AKTUELL 1 2023 / Die Bauwirtschaft im Norden
  Arbeitskreis Nachhaltigkeit
Jahresauftakt mit Wissenschaftlicher Expertise
Zum Jahresauftakt traf sich der „Ar- beitskreis Nachhaltigkeit“ im Haus von Die Bauwirtschaft im Norden. Zu Gast war
Prof. Dr.-Ing Petra Mieth von der Techni- schen Hochschule Lübeck, der es bereits in ihrer kurzen persönlichen Vorstellung gelang, die gespannte Aufmerksamkeit der anwesenden Praktiker aus BGV und WBN zu gewinnen: Mit dem Bekenntnis „Sie sei Bauingenieurin und fühle sich auf Baustel- len wohl“ wurde die Verbindung zwischen Wissenschaft und Praxis für die Anwesen- den deutlich – und gerade diese Verbindung ist für eine sinnvolle Diskussion, wie wir im Baubereich (wieder) nachhaltiger werden können, unverzichtbar.
Das zeigte auch der folgende Austausch, der dem Geschäftsstellenteam wertvolle Argumente für den bereits stattfindenden Dialog mit Politik und Verwaltung lieferte - für mehr Rechtssicherheit beim Planen, Bauen und Sanieren und um dem Wunsch der heutigen Gesellschaft nach „mehr Nachhaltigkeit“ näherzukommen. Ohne die Erfahrung aus der Praxis wäre dies undenk- bar. Ohne Gesetze der Physik und Technik ebenso. Jeder Baumeister im Land kann voller Stolz auf Gebäude blicken, die bereits vor vielen Jahrzehnten und Jahrhunderten erbaut wurden, man denke dabei beispiel- haft an die alten und uralten (Dorf)kirchen, Altstädte sowie Wirtschafts- und Hofgebäu- de. Wie finden wir nun den Weg, unser be- währtes Praxiswissen in die gesellschaftli- che Diskussion einzubringen?
Tagung des Arbeitskreises Nachhaltigkeit beim Verband
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  Die Deutsche Gesellschaft für Nachhaltiges Bauen (DGNB) sieht im nachhaltigen Bauen einen bewussten Umgang und Einsatz vor- handener Ressourcen, die Minimierung von Energieverbrauch und ein Bewahren der Umwelt. Dabei geht sie von dem gängigen Nachhaltigkeitskonzept aus, das auf einem Dreisäulenmodell aus Ökonomie, Ökologie und Sozialem besteht. Ökonomie bezieht sich darauf, dass man Gebäude wirtschaft- lich sinnvoll und über ihren Lebenszyklus betrachtet. Mit Ökologie ist der ressourcen- und umweltschonende Bau und Erhalt von Gebäuden gemeint. Das Soziale stellt den Nutzer des Gebäudes in den Mittelpunkt. Wie dies früher funktionierte, kann man im Freilichtmuseum anschaulich erleben.
Die DGNB hat das Dreisäulenmodell zeitge- recht um drei weitere Themenfelder erwei-
tert. Der Technik, dem Prozess des Bauens und dem Standort bei der Planung und dem Bau von Gebäuden wird eine Rolle zuge- wiesen. Machen wir uns diese erweiterte Nachhaltigkeitsbeschreibung zu eigen, wird deutlich, dass wir wirtschaftliches, sinnvolles und mögliches Bauen zunächst einmal erklären müssen. Daraus folgend wird bei einem kommenden Treffen des Ar- beitskreises das Thema „Finanzen“ einen Schwerpunkt des Austausches bilden.
    Betriebsumfrage im Bauhauptgewerbe
An der Herbstumfrage 2022 von Die Bau- wirtschaft im Norden haben hat sich eine Reihe von Mitgliedsbetrieben beteiligt. Unser Dank geht an diese Betriebe. Wenn- gleich diese Umfrage nicht repräsentativ ist, ist sie doch tendenzaussagend und gibt wichtige Hinweise für die Geschäftslage in Schleswig-Holstein.
So wird die Geschäftsentwicklung mehr- heitlich als gut (35,1 %) und befriedigend
(42,6%) beschrieben, nur 22,3 % der Betrie- be bezeichnen sie als schlecht. Bei der Aus- sage zur Geschäftsentwicklung für die kom- menden sechs Monate kippt diese Tendenz. Die Mehrheit der Betriebe (51,7 %) erwartet eine Verschlechterung, 6,1% gehen von ei- ner Verbesserung aus und 42,2 % von einer gleichbleibenden Geschäftslage.
Die Auftragsbestände werden als ausrei- chend (46,6%), gut (26,4%) und schlecht
(27,0%) bezeichnet. Dass die Einkaufspreise deutlich gestiegen sind, melden 75,9 % der befragten Unternehmen, 55,6% von ihnen gehen davon aus, dass diese in den kom- menden Monaten deutlich steigen. Auch die Umsatzentwicklung wird mehrheitlich als geringer (40,7 %) oder deutlich geringer (19,7 %) eingestuft.
red
  Quelle: Vero
Quelle: © BGV











































































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