Endlich: Erstes Zertifikat für Nachhaltigkeit für Baubetriebe

Leuchtturm Schleswig-Holstein – Bauwirtschaft verleiht erstes Meisterhaft-Siegel Nachhaltigkeit & Klimaschutz an Innungsbetriebe.

Der Begriff Nachhaltigkeit wird heute inflationär gebraucht, auch wenn es um das Bauen geht. Bisher gibt es keine klare, sichere Definition, was eigentlich darunter zu verstehen ist. Die Bauwirtschaft im Norden und Die Deutsche Bauwirtschaft haben sich des Problems angenommen und ein Siegel entwickelt, das Nachhaltigkeit für Baubetriebe definiert und attestiert – nachweisbar.

Schleswig-Holstein führt als erstes Bundesland das brandneue, deutschlandweite Meisterhaft-Siegel Nachhaltigkeit & Klimaschutz ein. „Endlich gibt es nun ein Zertifikat, das den ausführenden Baubetrieb nach einheitlichen Kriterien in Bezug auf nachhaltiges Bauen und Klimaschutz bewertet – überwacht von der Berliner Zertifizierungsstelle ZertBau“, sagt Georg Schareck, Hauptgeschäftsführer von Die Bauwirtschaft im Norden. Der Dachverband der Bauwirtschaft im Norden war maßgeblich an der Entwicklung beteiligt und präsentiert das neue Siegel auf der NordBau (BAUTREFF in Halle 5, Stand 5215).

Nachhaltigkeit und Klimaschutz beim Bauwerk bedeuten weitaus mehr, als eine Dämmung anzubringen, eine Wärmepumpe zu installieren oder ein Gebäude lediglich im Betrieb zu betrachten. Nachhaltig bauen bedeutet immer, den gesamten Lebenszyklus eines Gebäudes zu sehen, von der Planung bis zum Rückbau. Das beinhaltet Prozesse und Faktoren wie die Wahl der Baustoffe, die Gewinnung und Verarbeitung von Rohstoffen, die Lieferketten, den Bau an sich oder das Recycling der verbauten Materialien. Hierfür gibt es bereits anerkannte Qualitätssysteme.

Aber auch die Bauunternehmen gehören mit ihrer Arbeitsweise zur ganzheitlichen Betrachtung. Das gilt gerade für die Bauwirtschaft, die im besonderen Fokus von Politik, Bauherren und auch Banken steht. Denn hier beginnt im Bauablauf der Einstieg: mit der Auswahl qualifizierter Baubetriebe.

„Bisher gibt es, auch von Seiten der Politik, keine einheitlichen Vorgaben oder Definitionen. Daher haben wir aus der Deutschen Bauwirtschaft heraus das neue Siegel für unseren Baumarkt entwickelt“, sagt Schareck. Er bezeichnet es als einen gelungenen Aufschlag im unübersichtlichen Konglomerat der bisherigen Rahmenbedingungen. „Mit dem einheitlichen Kriterienkatalog, den die meisterhaften Baubetriebe freiwillig beantworten können, wird zudem deren Aussagekraft für nachhaltiges Bauen hervorgehoben. Es dient somit gerade in der ersten Orientierung für Bauherren, wenn diese nachhaltig bauen wollen. Sie finden damit Betriebe auf den ersten Blick, die ihre nachhaltige Betriebsführung nicht frei behaupten, sondern einheitlich nach einem Kriterienkatalog von ZertBau, der führenden Bauzertifizierungsstelle, belegen.“ Eingeflossen sind die unterschiedlichen Anforderungen beispielsweise aus Taxonomieverordnung, Klimaschutzvorgaben, fachlichen Studien, Nachweisen für Bankenfinanzierungen oder KfW-Förderkriterien

Angedockt wird das neue, grüne Siegel Nachhaltigkeit & Klimaschutz an das erfolgreiche Meisterhaftsystem. Die teilnehmenden qualifizierten Innungs-Fachbetriebe müssen den Nachweis erbringen, ihre Leistungen auf dem aktuellen Stand der Technik zu erbringen, und sich laufend fortbilden. Auftraggeber und Bauherren können sich bei diesem Zeichen auf hohe Kompetenz, ausgezeichnete Zuverlässigkeit und Qualität verlassen. Das grüne Siegel ergänzt in den sechs Kategorien – Unternehmensziele, Büro, Bauprojekt, Projektplanung, Bauorganisation und Baustelle – wo das Bauunternehmen im Blick auf Nachhaltigkeit und Klimaschutz steht und was geplant ist

“Wir bedienen mit Meisterhaft-Green die vielfach vorhandene Qualität unserer Innungsbetriebe und der Bauherren, eine zuverlässige Orientierungshilfe zu geben. Wir sind sicher, dass wir hiermit einen wichtigen Wegweiser auf die Schiene gesetzt haben,“ so Schareck weiter. Bereits Stunden nach der Freigabe des neuen Siegels haben sich die ersten Baubetriebe hierfür gemeldet und können nun im Markt ihr neues Aushängeschild führen

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