Fachkräfte-Nachwuchs gesichert: Maurer- und Zimmerergesellen in Kreis Segeberg wurden freigesprochen

„Ehrbarkeit, Wahrhaftigkeit, Gerechtigkeit“- mit diesen drei Appellen an die traditionellen

Tugenden des Handwerks begleitet von drei lauten Hammerschlägen läutete Obermeister Jörg

Specht jetzt die festliche Freisprechung von 40 jungen Handwerkern des Bau-und Ausbaugewerbes

im Kreis Segeberg ein.

Gut 130 Besucher nahmen an der feierlichen Übergabe der Zeugnisse an die Maurer-und Zimmerergesellen sowie an die Hoch-und Ausbaufacharbeiter in der Abbundhalle der Überbetrieblichen Ausbildungsstätte in Bad Segeberg teil. „Ihr könnt stolz sein auf die Mannschaft, die bestens vorbereitet ist auf die großen Herausforderungen der Zukunft“, betonte Lars Krückmann, Kreishandwerksmeister der Kreishandwerkerschaft Mittelholstein, mit Blick auf die Ausbilder und auch die Eltern der jungen Fachkräfte.

Klimawandel, energetische Sanierung und barrierefreies Bauen seien die bevorstehenden großen Aufgaben für das Handwerk, und auch die Folgen der Corona-Pandemie und des Krieges in der Ukraine werden die Berufszeit der jungen Gesellen beeinflussen, erläuterte Krückmann. In seiner Festrede appellierte Jörg Specht, Obermeister der Baugebwerbe-Innung für den Kreis Segeberg, an die jungen Menschen, bewusst mit ihrer Zeit umzugehen und sie sinnvoll zu nutzen.

Einer, der sich diese Aufforderung zu Herzen nimmt, ist Paul Wegener aus Schmalfeld. Der 19- jährige Zimmerergeselle ist einer von drei Innungsbesten, die wegen besonderer Leistungen geehrt wurden. Paul Wegener möchte im Herbst 2022 beim Leistungswettbewerb des Deutschen Handwerks zunächst auf Landesebene teilnehmen und erklärte, warum er sich für die Ausbildung im Handwerk entschieden hat: „Das war schon von Kindheit an mein Wunsch. Früher habe ich immer mit meinem Opa im Garten gewerkelt und zum Beispiel zusammen mit ihm einen Schuppen gebaut.“ Auf die Walz gehen möchte Paul Wegener nicht, sondern er bleibt in seinem Ausbildungsbetrieb Schilling und Hinrichs in Schmalfeld.

Innungsbester Zimmerer wurde außerdem Michel Bohle aus Dersau vom Betrieb Hippe in Schmalensee und der beste Maurer der Innung wurde Erik Kristian Hoffmann aus Pronstorf vom Betrieb Johannes Specht aus Bad Segeberg. Obwohl das Baugewerbe hauptsächlich in Männerhand liegt, gab es mit Greta Lina Pott aus Neuengörs auch eine Frau in diesem Abschlussjahrgang. Die Zimmererin schätzt an ihrer Arbeit „dass ich am Ende sehe, was ich geschafft habe. Es ist ein gutes Gefühl, mit den Händen etwas Sinnvolles gemacht zu haben.“ Die 19-Jährige hat bei Hamdorf Holzbau in Fahrenkrug gelernt und mochte die Zusammenarbeit mit ihren männlichen Kollegen: „Es war entspannt.“

Fotos: Alexandra Bury