Zertifizierte Flüchtlingswohnungen für Kommunen und Städte

Bauwirtschaft bietet baufertige Lösungen zur sofortigen Umsetzung

Kiel. Wohnraumknappheit und Flüchtlingsströme erfordern sofortiges Handeln, um
zusätzliche Wohnungen zu schaffen. Jeder Zeitverzug wird sich später – auch mit Blick
auf die notwendigen Bauzeiten – durch Engpässe bemerkbar machen. Die
Bauwirtschaft ist gut sortiert und steht bereit. Sie bietet Kommunen und Städten
unterschiedliche Neubau-Gebäudetypen für eine sofortige Umsetzung und hat die
ersten Gebäudetypen zertifizieren lassen.

Um die Bevölkerung mit Wohnraum zu versorgen, müssten jährlich mehr als 400.000
Wohnungen bundesweit fertiggestellt werden. 20.000 zusätzliche Wohnungen sind
alleine in Schleswig-Holstein zeitnah notwendig. Zur Binnenwanderung kommt der
Zuzug von Flüchtlingen und Asylbewerbern. Im vergangenen Monat wurden im
bundesweiten EASY-System mehr als 91.500 Zugänge von Asylsuchenden registriert.
In Schleswig-Holstein sind in diesem Jahr (Stand 23.02.2016) bereits rund 3.470
Asylsuchende aufgenommen worden. Nach dem Winter und wegen des
Familiennachzugs wird mit einem zunehmenden Zustrom an Menschen gerechnet.

„Wir haben bereits zahlreiche Menschen im Land, die Wohnraum benötigen, weitere
kommen hinzu. Die Bauwirtschaft ist gut vorbereitet. Nun sind die Kommunen und
Städte gefragt, die Lösungen schnell umzusetzen. Wer jetzt nicht handelt, steht
spätestens im Frühjahr vor Problemen“, sagt Schareck, Hauptgeschäftsführer des
Baugewerbeverbandes Schleswig-Holstein. Federführend für die Bauwirtschaft hat der
Verband in Zusammenarbeit mit der Landesregierung und der Arbeitsgemeinschaft für
zeitgemäßes Bauen e.V. konstruktive Lösungen zu Wohnungsmöglichkeiten entwickelt
und im Internet veröffentlicht. Und zwar so transparent und zielführend für Auftraggeber,
dass bereits etliche Flüchtlingswohngebäude errichtet worden sind und mit weiteren in
den kommenden Wochen begonnen wird.

Interessierten Auftraggebern werden Informationen zu Projekten in weitreichender
Planungstiefe sowie Entscheiderkriterien geboten. Auch für Bauunternehmen wird ein
Paket Planungsunterlagen zur Verfügung gestellt, für die Nutzungsrechte erworben
werden können. Kommunen und Städten wird empfohlen, das von ihnen ausgewählte
Projekt zu nutzen oder ins entsprechende Leistungsverzeichnis zu übernehmen.

„Kommunen erhalten von der Regierung bereits die finanzielle Sicherheit, die sie
angesichts dieser besonderen Herausforderung brauchen. Die Bauwirtschaft bietet
ihnen zudem praktikable und bereits zum Teil testierte Lösungen, die kurzfristig auch in
höherer Stückzahl umgesetzt werden können“, so Schareck. Transparenz und
nachhaltige Entscheidungskriterien wurden für alle Bauprojekte übersichtlich
herausgearbeitet. Ziel war es dabei, Kosten zu sparen, die Bauzeit zu verkürzen sowie
die Planungs- und Genehmigungsphase zu optimieren.

Herausragend ist die externe Qualitätssicherung durch die Zertifizierung Bau GmbH.
Dabei werden alle Angaben auf Vollständigkeit, Plausibilität sowie Richtigkeit geprüft
und die Projekte entsprechend gekennzeichnet. Unter Einbeziehung von
Nachhaltigkeitskriterien sollten auch einzelne Prüfpunkte z.B. der IB-SH belegbar sein.
Bisher sind vier Projekte, die bereits fertiggestellt worden sind, zertifiziert worden:
Flüchtlingsunterkünfte in Ahrensburg (Entwicklung und Planung von der Stadt
Ahrensburg, Bauleitung vom Architekturbüro Hörnes, Holzbauarbeiten von der
Zimmerei Hans-Heinrich Hamdorf), SHL Modulhäuser in Lauenburg (SHL Holzbau
GmbH) sowie Häuser in Bargteheide und Ammersbek (Gemeinschaftsprojekt von pro
Flüchtling + Bürger, Generalunternehmer Holzbau Gehrmann GmbH). Weitere
Zertifizierungen folgen.

„Auf dem unübersichtlichen Konzeptmarkt ist die Zertifizierung ein herausragendes
Merkmal. Auf der Auftraggeberseite ergeben sich damit erhebliche Vorteile“, sagt
Schareck. Die testierten Entscheiderkriterien zu jedem Projekt können, wie oben
erwähnt, auch für Ausschreibungen genutzt werden. Das vereinfacht die Umsetzung,
insbesondere bei der Auftragsvergabe. Die Visualisierung und Gliederung der Projekte
trägt zur Übersichtlichkeit bei. Jedes Projekt kann überall gebaut werden – über 160
Betriebe aus dem BGV SH stehen landesweit bereit, um mit den Auftraggebern die
angebotenen Lösungen zu realisieren.

Auf Nachfrage vermittelt der Verband gerne geprüfte Sachverständige, beispielsweise
für Abnahmen. Die Abnahme kann auch in eine größere Lösung mit der
Gewährleistungsversicherung integriert werden. Diese garantiert eine Übernahme der
Kosten für Mängelbeseitigung oder Nachbesserungen und ist exklusiv über die
Innungsbetriebe erhältlich.

Die veröffentlichten Lösungen lassen sich aufgrund ihrer Maßstäblichkeit in bestehende
Ortsbilder einbinden. Das schafft dezentrale Lösungen und sichert eine langfristige
Integration der potenziellen neuen Bewohner.

Plattform: https://www.bau-sh.de/schneller-wohnraum-bauen-mit-iq/

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