Page 4 - Bau Aktuell - Dezember 2017
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Digitale Techniken werden in Betrieben bereits seit längerem genutzt. Bauzeich- nungen werden mit CAD-Programmen erstellt, Angebote werden per E-Mail ver- schickt und Arbeitsstunden mit dem Com- puter erfasst. Allerdings geht die digitale Transformation wesentlich weiter, denn sie bezieht sich nicht mehr auf rein unter- stützende Werkzeuge, sondern verändert auf grundlegende Art und Weise, wie die Geschäftsprozesse abgewickelt werden.
Auch in der Baubranche werden Betriebe immer mehr damit konfrontiert, dass
digitale Methoden die Produktionsprozes- se bis in die Baustellen hinein, die Zusam- menarbeit mit Zulieferern und Bauherren, kurz gesagt die Wertschöpfungskette von Planungsaufgaben, über Liefer-, Montage- und Herstellungsverfahren bis zu organisa- torischen, zeitlichen und betriebsinternen Abläufen bestimmen.
In Richtung digitale Transformation macht das Baugewerbe laut einer brandaktuel- len Studie der Münchener OMMAX – Digital Solutions von November 2017 bereits ers- te Schritte, jedoch kommt diese Branche
langsamer voran als etwa Industrie und Dienstleistung, denn nur 60 Prozent aller Bau-Unternehmen sind bereits aktiv bezüg- lich digitaler Innovationen. Die befragten Betriebe seien sich der Chancen bewusst, zögerten aber noch aus Angst vor Investiti- onskosten, IT-Sicherheitsrisiken oder feh- lendem Know-how.
Steigerung der Produktivität
Viele Branchenbeobachter gehen davon aus, dass die Baubranche ihre Produktivi- tät durch die Digitalisierung wird steigern können. Das wird sich nicht nur in der Bau- industrie, sondern auch im Mittelstand zei- gen. „Zu den Gewinnern der Digitalisierung werden die Unternehmen gehören, die früh- zeitig eine eigene Digitalisierungsstrategie entwickelt und umgesetzt haben“, heißt es in der Studie „Digitalisierung der Bauwirt- schaft“ der Unternehmensberatung Roland Berger GmbH.
Die Unternehmen stünden nun vor der He- rausforderung, zu entscheiden, welche An- sätze für sie passend seien und wie sich diese umsetzen ließen. Sich gar nicht um die Digitalisierung zu kümmern, sei dabei keine gute Option. In einer weiterem gera- de veröffentlichten Studie "Die disruptive Wirkung von BIM - Wendepunkt für die Bau- wirtschaft" sieht die Roland Berger GmbH
DIGITALE TRANSFORMATION
im Baugewerbe
Kann der Computer Beschäftigte ersetzen?
BIM wird der Arbeitsprozess der Zukunft.
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BAUAKTUELL  Baugewerbeverband Schleswig-Holstein  Dezember 2017
Foto:© wladimir1804 - Fotolia.com


































































































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