Page 10 - Bau Aktuell - Februar 2017
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Bauwirtschaft in Schleswig-Holstein
KRÄFTIGER Umsatzzuwachs
Für das Bauhauptgewerbe in Schleswig-Holstein hat das Statistikamt Nord die ersten drei Quartale 2016 ausgewertet. „Da aufgrund der guten Wetterlage in den Dezember hinein gearbeitet werden konnte und die Auftragsbücher gut gefüllt sind, gehen wir davon aus, dass auch im vierten Quartal eine ähnliche Lage zu verzeichnen ist“, sagt Georg Schareck, Hauptgeschäftsführer des Baugewerbeverbandes Schleswig-Holstein. Allerdings sei im- mer auch zu berücksichtigen, dass hier Betriebe mit 20 und mehr Beschäftigten verzeich- net würden.
Mehr Baugenehmigungen
Die Zahl der Baugenehmigungen in Schles- wig-Holstein ist weiter gestiegen. Demnach sind im Wohn- und Nichtwohnbau laut Sta- tistikamt Nord im vergangenen Jahr von Januar bis November 14.523 Wohnungen genehmigt worden. Im Vorjahr waren es im gleichen Zeitraum 11.112 Wohnungen. Ein Plus von 30,7 %. Die Zahl der Bauge- nehmigungen differiert von der Anzahl der tatsächlich fertiggestellten Wohnungen. In Schleswig-Holstein sind 2015 insgesamt 10.293 Wohnungen mit einer Wohnfläche von 1 068 240 m2 fertiggestellt worden; die Zahlen für 2016 lagen bei Redaktions- schluss noch nicht vor.
Höhere Baupreise
Laut Eurostat, dem statistischen Amt der Europäischen Union, sind die Hauspreise, gemessen nach dem Hauspreisindex (HPI), im dritten Quartal 2016 im Vergleich zum entsprechenden Vorjahresquartal in der Europäischen Union um 4,3% gestiegen. In Deutschland ist im entsprechenden Zeit- raum gegenüber dem Vorjahresquartal ein Anstieg um 6,2%. zu verzeichnen.
Es fehlen bei uns weiterhin insbesondere Wohnungen für Menschen mit mittleren und
Bei den größeren Betrieben des Bau- hauptgewerbes ist der baugewerbli- che Umsatz in den ersten drei Quartalen
gegenüber dem Vorjahr um gut 14 Prozent auf 1,4 Mrd. Euro gestiegen. Die höchste Zuwachsrate gab es im gewerblichen und industriellen Bau mit einem Plus von 21 % auf 440 Mio. Euro. Im Wohnungsbau stiegen die Umsätze um 18 % auf 532 Mio. Euro, während der Zuwachs im öffentlichen und Verkehrsbau geringer ausfiel (plus 5 % auf 441 Mio. Euro).
Die Zahl der baugewerblich tätigen Per- sonen ist ebenfalls angestiegen und zwar gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 6 % auf 12.900. Die Zahl der geleisteten Arbeits- stunden stieg um 8 % auf 11,8 Mio. Stunden. Der Zuwachs im Arbeitsvolumen fiel am stärksten im gewerblichen und industriel- len Bau aus (plus 10 %). Im öffentlichen und Verkehrsbau gab es einen Zuwachs von 8 %, im Wohnungsbau von 6 %.
Insgesamt seien die Auftragseingänge nach den Angaben des Statistikamtes gegenüber dem Vorjahreshalbjahr um 21 % auf 1,4 Mrd. Euro gestiegen. Dieser Zuwachs ist insbe- sondere dem Wohnungsbau zuzurechnen (+ 26 %); auch im gewerblichen und indus- triellen Bau (+ 16 %) sowie im öffentlichen und Verkehrsbau (+ 20 %) ist ein deutlicher Aufschwung zu sehen.
Nach Prognosen wird sich der Umsatzzu- wachs im laufenden Jahr fortsetzen. „Wir haben noch immer einen großen Bedarf an Investitionstätigkeiten, insbesondere in den gewerblichen und privaten Wohnungsbau und die Infrastruktur. Insgesamt müssten die Anstrengungen in diesen Bereichen vermehr- facht werden, auch von der öffentlichen Hand. In dieser Hinsicht schauen wir mit Spannung auf die Wahlen und haben für das Land die künftige Investitionsquote im Blick“, so Scha- reck. Unsere Bauwirtschaft ist auf umsichtige Planungen und unsere Gesellschaft auf ver- lässliche Investitionen angewiesen.
UMSATZ - AUFTRAGSEINGÄNGE - LOHNSUMME IN SCHLESWIG-HOLSTEIN 2015-16
350 Mio. € 300 Mio. € 250 Mio. € 200 Mio. € 150 Mio. € 100 Mio. €
50 Mio. € 0€
Umsatz
Auftragseingänge
Bruttolohnsumme
1.15 2.15 3.15 4.15 5.15 6.15 7.15 8.15 9.15 10.15 11.15 12.15 1.16 2.16 3.16 4.16 5.16 6.16 7.16 8.16 9.16 10.16
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BAUAKTUELL  Baugewerbeverband Schleswig-Holstein  Februar 2017
Quelle: Statistisches Bundesamt


































































































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