Page 10 - Bau Aktuell - April 2017
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Handwerk spricht sich gegen zusätzlichen Feiertag aus
PARLAMENTARISCHER ABEND
des Handwerks
Thorsten Freiberg, Die Veranstaltung in der Hermann-Ehlers-Akademie war gut besucht. Präsident Handwerk
Schleswig-Holstein e.V.
Beim diesjährigen Parlamentarischen Abend des Handwerks hat die Vereinigung der Fach- verbände und Kreishandwerkerschaften Handwerk Schleswig-Holstein e.V. mehr als 80 Gäste aus Politik und Wirtschaft begrüßt. Unter ihnen die Spitzenkandidaten Daniel Gün- ther (CDU) und Finanzministerin Monika Heinhold (Grüne). Wirtschaftsminister Reinhard Meyer (SPD) bezeichnete in seiner Rede das Handwerk als wichtigen und verlässlichen Partner für die Wirtschaft.
Schleswig-Holstein drei unterschiedlichen Mindestlöhnen zu beenden, endlich die erforderlichen Investitionen in die Infra- struktur vorzunehmen, große Infrastruktur- projekte wie die A20 und die Fehmarnbelt- querung professionell abzuarbeiten, die für die Zukunft so wichtige digitale Infrastruk- tur auf Vordermann zu bringen sowie neue zusätzliche Belastungen für Handwerksbe- triebe zu vermeiden. Freiberg: „Alles, was die Politik verteilen will, muss von den Un- ternehmen erst einmal erarbeitet werden, und das funktioniert nicht mit den unter- schiedlichsten Hürden und Hindernissen, die sich die Politik leider viel zu oft fernab der betrieblichen Realität immer wieder neu ausdenkt.“
Auf die auf den Punkt gebrachten Erwartun- gen an die Politik folgten zwei Impulsrefe- rate aus der Innung für Orthopädietechnik Nord und dem Fleischerverband SH sowie die Auszeichnung des Nachwuchses und die Vergabe von zwei Meisterstipendien durch den Verein zur Förderung des Schleswig- Holsteinischen Handwerks.
nnn BA
Der Präsident des Handwerk Schleswig- Holstein e.V. und Vorsitzende des Bau- gewerbeverbandes Schleswig-Holstein,
Thorsten Freiberg, forderte die anwesenden Landtagsabgeordneten und Minister auf, von der Einführung eines weiteren Feiertags in Schleswig-Holstein Abstand zu nehmen. Freiberg: „Was unter anderem der DGB und die Piraten fordern, ist aus unserer Sicht nicht mehr als eine populistische Forderung in Zeiten des Wahlkampfes. Aus Verbands- und Betriebssicht lehnen wir das entschie- den ab.“
Freiberg zitierte dabei unter anderem Lud- wig Erhard, der 1962 gesagt hatte: „Wir kön- nen nicht doppelt soviel verdienen, wie wir an Werten schaffen.“ Mit anderen Worten: Ein zusätzlicher gesetzlicher Feiertag hat in Schleswig-Holstein keine Berechtigung,
weil die Unternehmen ihn schlichtweg nicht finanzieren können.
Obwohl Auftragslage und Stimmung im Handwerk aktuell so gut seien wie selten, sind es laut Freiberg genau derlei Forde- rungen, die vor allem den Betrieben das Le- ben schwer machen. „Wir wollen hier nicht auf hohem Niveau stöhnen“, so Freiberg, „aber wenn wir nicht aufpassen, riskieren Landes- und Bundespolitik die aktuell gute Lage sowie das für neue Arbeitsplätze zwin- gend notwendige Wachstum schneller als gedacht.“
So mahnte Freiberg die Abgeordneten, die erneut versuchte Aushebelung des Meister- privilegs durch die EU abzuwehren, endlich den erforderlichen Bürokratieabbau voran- zubringen, das Durcheinander mit allein in
Reger Austausch von Handwerk und Politik
Angeregte Gespräche und Kontakte
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BAUAKTUELL  Baugewerbeverband Schleswig-Holstein 
April 2017
Foto: Hilke Ohrt
Foto: Hilke Ohrt
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