Page 13 - Bau Aktuell - August 2018
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     STAND 5222
     BAUKONJUNKTUR in Schleswig-Holstein
Die Betriebsstruktur des schleswig- holsteinischen Baugewerbes hat sich leicht zugunsten größerer Betriebe verän-
dert. Die Zahl der Betriebe liegt insgesamt bei 2.680 (2017). Laut Statistikamt Nord ist die Zahl der größeren Betriebe mit 20 und mehr tätigen Personen im ersten Quartal 2018 gegenüber dem Vorjahresquartal von 290 auf 311 auf gestiegen. Analog dazu stieg auch die Zahl der dort baugewerblich täti- gen Personen auf 13.700 (+6 %) gegenüber dem Vorjahresquartal.
„Wir beobachten eine Konzentration der Betriebe und gleichzeitig gibt es neue Ein- oder Zwei-Mann-Kleinstbetriebe, die als Subunternehmer arbeiten“, kommentiert Georg Schareck, Hauptgeschäftsführer des Baugewerbeverbandes Schleswig-Holstein.
Die Zahl der geleisteten Arbeitsstunden sank dagegen in den größeren Betriebe mit mehr als 20 Mitarbeitern – bedingt durch die im Jahresvergleich stärkere Beeinträch- tigung durch winterliche Witterungsverhält- nisse auf 3,1 Mio. Stunden (-4 %). Der Rück-
Baustelle der öffentlichen Hand in der Stadt Kiel
   gang im Arbeitsvolumen fiel am stärksten im öffentlichen und Verkehrsbau aus (-6 %), dann im Wohnungsbau (-4 %), gefolgt vom gewerblichen und industriellen Bau (-3%). Entsprechend sanken in den größeren Be- trieben auch die baugewerblichen Umsätze in den ersten drei Monaten gegenüber dem Vorjahresquartal (-3 %).
Die Auftragseingänge stiegen gegenüber dem Vorjahresquartal geringfügig (+2 %); der Zuwachs ist ausschließlich dem gewerb- lichen und industriellen Bau zuzurechnen (+16 %). Die Auftragseingänge sanken im öf- fentlichen und Verkehrsbau (-1 %) sowie im Wohnungsbau (-11 %). „Der Bau boomt nach wie vor. Viele Betriebe arbeiten derzeit ihre Aufträge ab“, sagt Schareck.    BA
   Die Landesregierung bringt ein 100 Mio. Euro umfassendes Sofort-Programm auf den Weg, um die Infrastruktur im Land
weiter zu stärken. „Das ist ein starkes Pa- ket, um Schleswig-Holstein noch moderner zu machen. Wenn Infrastrukturprogramme gut laufen, ist es sinnvoll, sie zu stärken. Dafür nehmen wir kurzfristig das notwendi- ge Geld in die Hand“, sagt Finanzministerin Monika Heinold.
Das Programm wird aus dem bestehenden IMPULS-Sondervermögen finanziert. Es beinhaltet Gelder für Digitalisierung, Sport, Schulbau sowie Kita und Frauenhäuser. Es soll 2018 starten und über den Haushalt 2019 abgebildet werden.
Insgesamt 22 Mio. Euro fließen in den Be- reich Digitalisierung, darunter für die Fortsetzung des Programms „Schulen ans Netz“, die Anschaffung mobiler Arbeits- platzsysteme sowie Maßnahmen des Di- gitalisierungsprogramms. 13,2 Mio. Euro
stehen für den Schulbau bereit. Davon sind rund sieben Mio. Euro für den allgemeinen Schulbau und rund sechs Mio. Euro für die weitere Aufstockung des Programms zur Sanierung von Schulsanitärräumen vorge- sehen.
„Wir begrüßen, dass weitere Investitionen in unseren Nachwuchs und einen modernen Wirtschaftsstandort getätigt werden. Die Maßnahmen werden in absehbarer Zeit Bau- maßnahmen nach sich ziehen. Wir mahnen die öffentlichen Auftraggeber an, die Aufträ- ge im Land zu vergeben“, sagt Georg Scha- reck, Hauptgeschäftsführer des Baugewer- beverbandes Schleswig-Holstein. Das stärke nicht nur unsere regionalen mittelständi- schenBetriebeundihreMitarbeiter,sondern die gesamte Wirtschaftskraft des Landes.
Verfahrensbeschleunigungen
Zusammen mit den beauftragten externen Planungsbüros kann die Gebäudemanage-
ment Schleswig-Holstein AöR (GMSH) zur- zeit jährlich ca. 145 bis 180 Mio. Euro um- setzen; das geplante Bauvolumen für die GMSH beträgt für 2018 aber ca. 222 Mio. Euro. Hier gibt es demzufolge Handlungs- bedarf.
Die Landesregierung hat bereits verschie- dene Maßnahmen getroffen, um die Planung und Umsetzung von Investitionsvorhaben insgesamt zu beschleunigen. Beispielswei- se mit der Einrichtung des Studiengangs Bauingenieurwesen an der Fachhochschule Kiel oder durch zusätzliche Stellen im Lan- desdienst.
In begründeten Einzelfällen sollen Bau- maßnahmen an einen Totalunternehmer vergeben werden können, der neben der ge- samten Bauleistung auch die Planung über- nimmt. Für sogenannte Kleine Baumaßnah- men ist die Erhöhung der Wertgrenze von 500.000 Euro auf 1 Mio. Euro vorgesehen.
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EIN STARKES PAKET
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       BAUAKTUELL  Baugewerbeverband Schleswig-Holstein  August 2018
Foto: Hilke Ohrt









































































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