Page 14 - Bau Aktuell - August 2018
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Forum> Beim Glasfaserausbau nehme Schleswig-Holstein eine Vorreiterrolle im Bund ein, so die Aussage von Wirtschafts- minister Dr. Bernd Buchholz beim 11. Breit- bandforum Schleswig-Holstein am 1. Juni in Kiel.
Die Ausganglage sei gut, da das Land von vornherein nicht mit einer Breitband- strategie, sondern mit einer Glasfaserstrate-
gie gestartet sei. Weiteres Plus: Beim Aus- bau wird nicht nur bis zum Verteilerkasten gelegt. „Wir werden den Glasfaseranschluss bis in die Gebäude oder Haushalte bringen“, sagte Buchholz. Dieser Ausbau werde geför- dert.
35 Prozent seien heute bereits anschluss- fähig, 30 Prozent hätten den Anschluss tat- sächlich erhalten, der Bundesdurchschnitt liege bei 7,2 Prozent. „Bis zum Jahr 2020 sol- len 50 Prozent der Haushalte einen solchen Anschluss erhalten können, bis 2022 sogar 62 Prozent – und wir werden noch mehr Gas geben, um bis 2025 eine weitgehende Flä- chendeckung zu erhalten", so Buchholz. Nebenher solle auch Funklöcher in den mo- bilen Netzen bekämpft werden, weil leis- tungsfähige Mobilfunknetze an Glasfaser angeschlossen sein müssen.
Gemeinsam mit dem Breitband-Kompetenz- zentrum Schleswig-Holstein (BKZSH) ist eine erste Analyse der noch verbleibenden weißen Glasfaserflecken vorgestellt worden. Wichtig sei es, die Städte nicht aus den Augen zu verlieren, die mit heutigen Technologien so gut ausgestattet sind, dass sie den Schal- ter Richtung Glasfaser noch nicht umlegen würden. Hinzu käme, dass hier Fördermittel nicht greifen würden. Hier sei auch die Bun- despolitik gefordert, „auf eine Gigabitstrate- gie auf Glasfaserbasis umzuschwenken und nicht länger Geld in Übergangstechnologien zu versenken.“
Ein wichtiges Instrument sieht das Wirt- schaftsministerium im Bündnis für den Glasfaserausbau, das die Glasfaserpolitik unterstützen und Allianzen vor allem für die Erschließung der Städte initiieren soll. Ihm gehören fast 60 Unternehmen und Instituti- onen an, 70 sollten es sein, die großen Player wie die Telekom fehlen noch.
Breitbandausbau: der Ausbauzustand, Stand 01.06.2018
Gas geben beim GLASFASERNETZ
 Auf Anfrage die Frage unseres Verbandes nach einheitlichen Vorgaben zur praktischen Umsetzung sowie einheitlichen Standards für die Verlegung, betonte der Wirtschafts- minister die Rolle der Marktwirtschaft und der öffentlichen Vergabe. Die Glasfaserstra- tegie ist weder öffentlich-rechtlich, noch rein privatwirtschaftlich; es werden je nach Regi- on unterschiedliche Allianzen gebildet. Da-
bei werden auch unterschiedliche Techniken angewandt. Öffentlich-rechtliche Standards und Förderstandards gäbe es, allerdings könne privatwirtschaftlichen Unternehmen die Form der Umsetzung nicht vorgegeben werden, vorbehaltlich bundesweiter Anfor- derungen etwa bei der Vergabe.
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  Pressekonferenz mit dem Wirtschaftsminister
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    BAUAKTUELL  Baugewerbeverband Schleswig-Holstein  August 2018
Foto: Hilke Ohrt
Foto: Hilke Ohrt


















































































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