Page 15 - Bau Aktuell - Mai 2020
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CORONA-SPEZIAL KONJUNKTUR PARTNER RESTART DER WIRTSCHAFT BETRIEBE
Autorin
M.A. phil. Hilke Ohrt Pressesprecherin presse@bau-sh.de
Redaktion BAU AKTUELL
BAU AKTUELL 2 2020 / Die Bauwirtschaft im Norden
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Weitere Unterstützungsmaßnahmen gewünscht
In einer offenen Frage konnten die Betriebe darüber Auskunft geben, welche Unterstüt- zungsmaßnahme Sie sich über die abge- fragten Leistungen (siehe Tabelle 3) hinaus wünschen. Hier einige Antworten mit unse- rem Kommentar:
Soforthilfen für Betriebe mit mehr als zehn Mitarbeitern, erledigt (s. Seite 10)
Erhöhung des Kurzarbeitergeldes auf 80
Prozent, das wird zurzeit in der Bundespo-
litik diskutiert
schnelle und unbürokratische Bearbei- tung der Anträge, in Arbeit
Steuererleichterungen, Rückerstattung der Umsatzsteuervorauszahlung, es gibt antragsbedingte Erelichterungen
Verständnis bei den Tarifparteien für die kommende Tarifverhandlung, in Arbeit
Bekenntnis der Politik zu Investitionen,
erledigt / im Gespräch
Konjunkturprogramm zur Kompensati- on des kommenden Auftragsrückgangs, in Arbeit als Bestandteil des Bundespro- gramms zum Restart der Wirtschaft
Programme zu schnelleren Vergaben öf- fentlicher Aufträge/freihändige Vergaben, im Gespräch: die vorhandenen Möglichkei- ten aktiv nutzen
keine Verzögerung durch Behörden bei Baugenehmigungen, das wird von der Bauwirtschaft gefordert.
Ein weiterer Vorschlag kommt aus dem Gespräch mit einem Mitgliedsbetrieb. Un- ternehmen, die weniger als 30 Mitarbeiter beschäftigen, erhalten über die Umlage U1
Teile der Entgeltfortzahlung erstattet. Die Leistung beträgt je nach Versicherungssta- tus 60 bis 80 % des Bruttolohns. Nun müsse man sich dafür einsetzen, regte der Betrieb an, dass für den Fall von Corona-Erkran- kungen die Erstattung aus der Umlage U1 in Höhe von 100 % erfolgen sollte. Hiermit könnte man zielgerichtet auf die Viruser- krankung reagieren. In allen anderen Er- krankungsfällen soll es bei der bisherigen Regelung bleiben, zumal es sich hierbei um das allgemeine Betriebsrisiko handelt.
Statistik zur angezeigten Kurzarbeit
Wegen der Corona-Krise beantragen zahlreiche Unternehmen unterschied- licher Branchen in Deutschland Kurzarbeit, aber auch bei uns im Norden ist Kurzarbeit auf dem Vormarsch. Im Baugewerbe sind nach den neuesten Zahlen der Arbeitsagen- tur deutschlandweit im März 3.581 Anträge auf Kurzarbeit gestellt worden, betroffen da- von sind 50.519 Personen.
Im Kalendermonat März zeigen sich erst- mals die Effekte des Corona-Virus auf die Anzahl der Betriebe und Personen in reali- sierter Kurzarbeit. Zum Vergleich: Im Januar waren es 106 Anzeigen (680 Personen) und im Februar 90 Anzeigen (667 Personen).
Auf Nachfrage bei der Arbeitsagentur lie- gen bis Stand 31.03.2020 zunächst erst die deutschlandweiten Ergebnisse vor, für ein- zelne Bundesländer und Regionen erfolgt die Auswertung im Laufe der kommenden Wochen und Monate. Die endgültigen Er- gebnisse hierzu stehen mit einer fünfmona- tigen Wartezeit am 30. September 2020 zur Verfügung. Die Hochrechnungen werden für Deutschland am 3. Juni, für die Bundeslän- der am 1. Juli, für Bezirke der Agenturen für Arbeit am 30. Juli und für Kreise und kreis- freie Städte am 1. September veröffentlicht.
Die Arbeitsagentur ist unter anderem Ansprechpartner für Kurzarbeitergeld
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