Page 3 - Bau Aktuell - Februar 2020
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  Autor
RA Georg Schareck Hauptgeschäftsführer g.schareck@bau-sh.de
    BAU AKTUELL 1 2020 / Baugewerbeverband Schleswig-Holstein
 Editorial
Sehr geehrte Damen und Herren, liebe Mitglieder,
nichts bleibt wie es war – beständig ist nur der Wandel! So oder so ähnlich könnte das Motto für das lauten, was uns in diesem Jahr erwarten könnte.
In den großen Leitlinien wird sicherlich die für alle Betriebe kommende spürbare Be- lastung aus dem Klimapakt eine intensive
Begleitung durch unseren Verband und den ZDB auf Bundesebene bedeuten. Für die Bauwirtschaft stehen nicht zuletzt in den Programmen der öffentlichen Hände nach wie vor erhebliche Mittel bereit, die zu einer Verstetigung der Baukonjunktur auf hohem Niveau führen werden. Dass dabei die allge- meine Wirtschaftslage in ihren Indizes nur noch geringe Zuwächse aufweist, spielt für die Bauwirtschaft insgesamt nur eine un- tergeordnete Rolle. Denn wie früher haben wir azyklische und zeitlich versetzte Hochs und Tiefs der jeweilig wirtschaftlich stärks- ten Branchen zu verzeichnen. Das hohe Niveau für unsere Bauwirtschaft wird, das zeigen auch die vielen Statements in diesem Heft, noch einige Zeit andauern.
Andauern wird ebenfalls die Dauerdiskus- sion um einen sogenannten Megatrend: die Digitalisierung in der Bauwirtschaft. Hier konkretisieren sich langsam aber sicher die Arbeitsfelder heraus, in denen dies eine zukünftig zunehmende Bedeutung erlan- gen wird. Die Digitalisierung hat dabei nicht nur wirtschaftlich einen hohen Stellenwert, sondern macht auch bei uns im Verband nicht halt. Gemäß Beschlusslage unserer Mitglieder aus den letzten zwei Jahren wer- den wir Stück für Stück unsere Zentralleis- tungsprofile zum Nutzen unserer Mitglieder weiter digitalisieren und Ihnen zur Verfü- gung stellen.
Zum jetzigen Zeitpunkt läuft ein weiteres Schwerpunktthema für unsere Bauwirt- schaft: Die Mindestlohntarifverhandlungen sind gerade abgeschlossen, jetzt folgen ab Ende März/Anfang April die Entgelttarif- verhandlungen. Dass wir beim Mindestlohn erneut in eine Schlichtung hinein mussten, zeigt, wie schwierig der ideologisch ver- brämt geführte Verteilungskampf der IG Bau in Abgrenzung zu den tatsächlichen wirtschaftlichen Gegebenheiten und den zur Verfügung stehenden und zur Verteilung
möglichen Gewinnen geworden ist. Nicht zuletzt werden diese Verteilungsfragen, be- flügelt durch eine stark nach links gerückte SPD und die Erwartung linker Bündnisse zur Herstellung von Regierungsfähigkeit in Deutschland, sehr grundsätzlich geführt werden. Und dabei rücken sie teilweise weit von dem ab, was Tarifverträge von ihrer Rechtsnatur und ihrer tatsächlichen Natur her zur Aufgabe haben: Mindestarbeitsbe- dingungen zu definieren, die für eine ge- samte Branche ein Leitbild geben.
Dass dabei, wie in den letzten Jahren immer wieder von uns eingefordert, Fingerspitzen- gefühl notwendig und Kreativität gefordert ist, um Arbeitsplatzbeschreibungen bei Di- gitalisierung, neuen Fertigungsmethoden und Baustellenmanagement, Einsatz von Robotik etc. Rechnung zu tragen, ist Gebot der Stunde. Das findet jedoch offenbar in den Köpfen der für die Tarifpolitik Verant- wortlichen der IG Bau nur wenig Resonanz. Stattdessen schlagen wir uns mit Altprob- lemen herum, mit Tarifkonkurrenz, die die IG Bau selbst befeuert, indem sie niedrigere Tarifverträge mit konkurrierenden Gewer- ken abschließt.
Wir können hier unsere Betriebe nur zu er- höhter Aufmerksamkeit aufrufen, die Tarif- runde so zu verfolgen, dass eine rechtzei- tige Einpreisung kommender Steigerungen möglich ist. Aber weil die Lage so ist, wie sie ist, haben wir zusammen mit unseren In- nungen Möglichkeiten in Kraft gesetzt, um Ihren betrieblichen Bedürfnissen gerecht zu werden. Als Arbeitgeberorganisation schul- den wir Ihnen das. Fragen Sie einfach uns oder Ihre Innungsgeschäftsführungen hier- zu gerne an.
Und wie schon im Einleitungssatz ausge- führt: Nichts ist beständiger als der Wandel. Mit diesem Magazin erhalten Sie quasi die „Erstausgabe“ mit speziellen Informati- onen für unsere Mitglieder durch unsere Premiumpartner Innungskrankenkasse (IKK) Nord – Kd.R und PANTAENIUS Versi-
cherungsmakler GmbH. Mit dieser Zusam- menarbeit wollen wir den Fundus an Spezi- alwissen unserer Premiumpartner nutzbar machen und durch die Bau aktuell allen unseren Betrieben zur Verfügung stellen. Damit erreichen wir, dass die Spezialisten unserer Premiumpartner Tipps, Informa- tionen und Hinweise aus der Praxis in die Praxis der Betriebe geben.
Wir stellen fest, dass das Arbeitsumfeld für unsere Arbeitnehmerinnen und Arbeit- nehmer wie in der übrigen Wirtschaft auch unter Imagegesichtspunkten, aber auch für die jeweilige persönliche Planung eine Rolle spielt. Wir können hier in Schleswig- Holstein mit zahlreichen Angeboten gegen- über allen Wettbewerbern punkten. Das fängt bei der Tarifrente und der tariflichen Zusatzrente an, geht über lebenslanges be- gleitetes Lernen bis hin zu Aufstiegsquali- fizierungen, Angebote unserer Partner im Versicherungsbereich bis hin zur Vorsorge bei Krankenversicherung und Berufsgenos- senschaft. So werden Sie in diesem und in zukünftigen Ausgaben immer wieder Ide- en, Hilfestellungen und Angebote finden, die wir unter diesem Oberbegriff Schritt für Schritt konkretisieren werden.
Seien Sie gespannt auf die Neuigkeiten und Informationen in diesem Magazin! Bleiben Sie uns auch in 2020 gewogen! Wir freuen uns auf die Zusammenarbeit mit Ihnen al- len!
Wir machen das!
     © Pat Scheidemann















































































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