Page 8 - Bau Aktuell - Februar 2020
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Umsatz im Bauhauptgewerbe
BAUGEWERBLICHER UMSATZ IN MRD. EURO, IN JEWEILIGEN PREISEN (2019 HOCHRECHNUNG, 2020 PROGNOSE)
 150 120
90 82,2 81,9 60
30
137,2 145,0 107,3 113,7
       92,2
92,6 95,5 99,4
101,0
       0
2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016 2017 2018 2019 2020
Quelle: Statistisches Bundesamt, 2019 und 2020 HDB und ZDB
126,6
  // 18.12.2019
   BAU AKTUELL 1 2020 / Baugewerbeverband Schleswig-Holstein
  Bauwirtschaft blickt auf ein solides Jahr 2020
Die konjunkturelle Lage in Deutschland
BAUWIRTSCHAFT IN ZAHLEN
 „Insgesamt rechnen wir in 2020 mit einem Umsatzwachstum im Bauhauptgewerbe von 5,5 % auf 145 Mrd. Euro. Die Dynamik der Preisentwicklung für Bauleistungen hat sich im Jahresverlauf 2019 von knapp + 6 % auf + 4,5 % abgeschwächt. Davon gehen wir auch in 2020 aus, sodass der Umsatz in 2020 real um 1 % wachsen wird. Der Fachkräftebe- darf der Bauunternehmen ist weiter hoch. Wir rechnen mit einem Personalbestand von 870.000 Beschäftigten im Jahresdurch- schnitt (+1,5 %).“ Dieses ist die Einschät- zung der Präsidenten des Hauptverbands der Deutschen Bauindustrie (HDB), Peter Hübner, und des Zentralverbands Deutsches Baugewerbe (ZDB), Reinhard Quast, anläss- lich der gemeinsamen Pressekonferenz zum Jahresabschluss 2019.
Für 2019 rechnen die beiden Verbände mit einem Umsatzwachstum im Bauhaupt- gewerbe von 8,5 % auf 137,2 Mrd. Euro,
nach einer Steigerung im Vorjahr von gut 11 % auf 126,6 Mrd. Euro. Da die Baupreise im Jahresdurchschnitt um 5,5 % gestiegen sind, liegt das preisbereinigte (also reale) Umsatzwachstum im Bauhauptgewerbe da- mit bei +3 %.
Wohnungsbau
ZDB-Präsident Quast erläuterte, dass die Grundpfeiler im Wohnungsbau weiter sta- bil seien. Um allerdings Planungssicherheit für die Unternehmen zu schaffen, müssten langfristige Impulse gesetzt werden, wie die dauerhafte Erhöhung der Afa von 2 % auf 3 %; um bezahlbaren Wohnraum in den Ballungsgebieten zu schaffen, bedürfe es verstärkter Investitionen in den sozialen Wohnungsbau. Im Wohnungsbau erwarten die Bauverbände einen Umsatz von ca. 54,2 Mrd. Euro, nach knapp 51 Mrd. Euro in 2019 (+ 7 %). Für 2020 gehen sie von der Fertig- stellung von ca. 310.000 Wohnungen aus. Bis zum Oktober 2019 wurden für insgesamt fast 290.000 Wohnungen Baugenehmigun- gen erteilt, genau so viele wie im Vorjahr.
Wirtschaftsbau
Für den Wirtschaftsbau prognostizierten Bauindustrie und Baugewerbe eine ambi-
Reinhard Quast (ZDB), Peter Hübner (HDB) bei der Pressekonferenz „Jahresabschluss“
valente Entwicklung: Während die (Hoch)- Baugenehmigungen bei Fabrik- und Werk- stattgebäuden seit drei Monaten rückläufig sind, zeigen die Baugenehmigungen für La- ger- und Handelsgebäude sowie Büro- und Verwaltungsgebäude aufsteigende Tendenz.
Im Wirtschaftstiefbau liegen die monatli- chen Auftragseingänge seit Ende des ersten Quartals 2019 im Vorjahresvergleich kumu- lativ stabil bei +10 %. Damit ist die Reich- weite der Aufträge deutlich angestiegen. Dieses sei vor allem auf Investitionen für Bahnstrecken, Brücken- und Tunnelbauten der Deutschen Bahn zurückzuführen. Der Bundeshaushalt sieht für das kommende Jahr noch einmal eine Erhöhung der In- vestitionszuschüsse um 1,1 Mrd. Euro auf 6,6 Mrd. Euro (+18 %) vor. Auch deswegen prognostizieren die beiden Verbände im
Wirtschaftsbau für 2020 insgesamt einen Umsatz von ca. 51,3 Mrd. Euro; nach 48,6 Mrd. Euro in 2019; (+5,5 %).
Öffentlicher Bau
Die Bauverbände begrüßten die Investition- soffensive im Bereich der Bundesfernstra- ßen und forderten eine Verstetigung der öffentlichen Investitionen. Mit rund 17 Mrd. Euro pro Jahr, davon über 10 Mrd. Euro für Straße und Wasserstraße, könne es gelin- gen, dem Wirtschaftsstandort Deutschland wieder eine adäquate Infrastruktur zu ver- schaffen. Insgesamt erwarten die Bauspit- zenverbände im öffentlichen Bau für 2020 einen Umsatz von ca. 39,5 Mrd. Euro; nach 38 Mrd. Euro in 2019; (+4 %).
Beschäftigung
Die Bauwirtschaft hat ihre Kapazitäten in den vergangenen Jahren stark ausgeweitet und tut dieses auch weiterhin. Zum 31.12.2018 konnten 14.061 neue Ausbildungsverträge abgeschlossen werden (+ 8,6 %), zu Bauinge- nieurstudium haben sich im Wintersemester 2019/2020 wiederum knapp 11.000 Studen- ten eingeschrieben. Der Anteil ausländischer sozialversicherungspflichtiger Arbeitnehmer ist nach Daten der Bundesagentur für Ar- beit (BA) im Bauhauptgewerbe von ca. 8 % im Jahr 2008 auf ca. 20 % angestiegen. Hier spielt die sog. Westbalkan-Regelung eine herausragende Rolle.
ZDB
   Foto: ZDB/ClaudiusPflug






























































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