Page 25 - Bau Aktuell - Mai 2021
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Glasfaserausbau in Schleswig-Holstein weit oben
Schleswig-Holstein ist im Bundesver- gleich weiterhin Spitzenreiter beim Glasfaserausbau und dringt beim Bund da-
rauf, die gesetzlichen Rahmenbedingungen zu verbessern.
Bislang 18.100 Kilometer Glasfaser in Betrieb, weitere 16.200 konkret geplant. Bereits in 724 Gemeinden wurde die An- bindung an ein Glasfasernetz erfolgreich abgeschlossen, in 124 Gemeinden erfolgt aktuell die Errichtung und in 214 Gemein- den die Ausbauplanung. Damit profitieren 96 Prozent aller Gemeinden im echten Nor- den vom Glasfaserausbau, das ist die bishe- rige Bilanz.
Für weitere 165 Millionen Euro an Förder- mitteln soll der Ausbau in den noch weißen Flecken bis 2025 finanziert werden. Damit kommt der Ausbau auch für die Betriebe in abgelegenen Regionen voran. Betriebe, HomeOffice-Anwendungen und Schulen sind in besonderem Maße auf stabile wie hohe Bandbreiten im Down- und Upload
angewiesen. Auch 97 Prozent der Schulen sollen bis Jahresende angeschlossen sein.
Insgesamt konnten bereits 53 Prozent der Haushalte angeschlossen werden, der Bun- desdurchschnitt liegt bei zwölf Prozent. „Un- serenVorschlag,MieterüberdieNebenkos- ten an der Verlegung von Glasfaserleitungen zu beteiligen, ihnen dabei aber freie Wahl beim Anbieter zu lassen, halte ich weiterhin für notwendig, um auch in den großen Wohn- anlagen in den Städten beim Glasfaserausbau voranzukommen“, sagte Wirtschaftsminister Dr. Bernd Buchholz beim Verbandskongress des Bundesverbands Breitbandkommunika- tion Ende März in Bonn.
Diese Änderung der Umlagefähigkeit des Breitbandanschlusses ist eines der Streit- themen beim aktuellen Gesetzgebungsver- fahrens für ein neues Telekommunikations- gesetz (TKG). Weitere Inhalte des TKG sind die Vereinfachung von Genehmigungsver- fahren, der Abbau von Hürden im Wegerecht und die Stärkung der Kommunen durch die
Baustelle - Breitbandausbau im ländlichen Raum
Möglichkeit, Ausbauzusagen der Unterneh- men verpflichtend zu machen. Außerdem sollen alternative Verlegemethoden, wie beispielsweise oberirdische Verlegung oder Trenching, gestärkt werden. Das TKG befin- det sich zurzeit in Abstimmung im Bundes- tag.
Redaktion BAU AKTUELL
Schienengutachten Schleswig-Holstein vorgestellt
Mit der neuen Strategie der Schiene sollen die Grundlagen zur nachhalti- gen Verbesserung des Schienenverkehrs
in Schleswig-Holstein geschaffen werden. Hierfür hatte das Ministerium für Wirt- schaft, Verkehr, Arbeit, Technologie und Tourismus (MWVATT) ein Gutachten in Auf- trag gegeben, dass jetzt im Wirtschaftsaus- schuss vorgestellt worden ist. Dazu haben die Landtagsfraktionen von CDU, Bündnis 90/Die Grünen und FDP gemeinsam Stel- lung bezogen: „Es liegt somit erstmals eine ganzheitliche landesweite Betrachtung des Landesnetzes, der Verkehrsnachfrage und der möglichen Verbesserungsmaßnahmen vor. Darauf kann der ausstehende Landes- weite Nahverkehrsplan (LNVP) aufgebaut werden.“
Das Gutachten schlägt eine Vielzahl ver- schiedener Maßnahmen vor, durch die sich die Situation auf der Schiene in Schleswig- Holstein deutlich verbessern ließe. Neben dem Ausbau bestehender Strecken, der
Verbesserung von Stadt-Umland-Verkehren und der Verdichtung von Takten auf beste- henden Strecken können demnach auch Reaktivierungen neue Fahrgastpotenziale ausschöpfen. Einen besonderen Fokus legt das Gutachten zudem die Elektrifizierung von Strecken; empfohlen wird diese von aktuell ca. 360 km (30 %) im Jahr 2020 auf etwa 1.200 km (91 %) im Jahr 2035.
Mit der Umsetzung der Maßnahmen seien Wirkungen verbunden wie die Zunahme der Fahrgäste um 33 Prozent, die Verlagerung von täglich 61.900 (Personen-)Pkw-Fahrten auf die Schiene, eine CO2-Vermeidung pro Jahr in Höhe von etwa 82,3 Tsd. Tonnen, heißt es in dem Gutachten „OdeS – Optimie- rung des Schienenverkehrs in Schleswig- Holstein für das MWVATT“.
Die untersuchten und vorgeschlagenen Maßnahmen sind noch nicht mit Finan- zierungsmöglichkeiten hinterlegt worden, auch hat noch keine Priorisierung der Ein-
BAU AKTUELL 2 2021
Bahnhof Rendsburg mit Blick zur Eisenbahnhochbrücke
zelmaßnahmen stattgefunden. Das soll im weiteren politischen Prozess erfolgen und in den nächsten LNVP einfließen. Maßnah- men wie beispielsweise Streckenausbau, Reaktivierung von Strecken, Errichtung von Bahnhöfen werden dann Baumaßnahmen nach sich ziehen.
Redaktion BAU AKTUELL / Die Bauwirtschaft im Norden
Quelle: Erich Westendarp / pixelio.de © AdobeStock











































































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