Kiel. Der bürokratische Aufwand macht – je nach Gewerk – in einem Bauunternehmen bis zu 25 Prozent des Jahresumsatzes aus. „Damit bauen wir keine bezahlbaren Wohnungen und von diesen fehlen in Deutschland mittlerweile 800.000 Stück“, sagt Hauptgeschäftsführer Georg Schareck von Die Bauwirtschaft im Norden. Nicht nur der Wohnungsbau, sondern auch andere Bauvorhaben werden durch die ausufernde Bürokratie massiv behindert und verteuert.
Daher hat der Verband mit Bauunternehmern und Sachverständigen aus seinen Reihen ein Gespräch mit Wirtschaftsminister Claus Ruhe Madsen geführt. Das Thema: Bürokratieabbau, Bürokratieentlastung und Senkung von Baukosten. Aus der Baupraxis heraus wissen die Experten am besten, welche Regulierungen überflüssig oder besonders belastend sind.
Madsen betont die Entschlossenheit seiner Behörde, notwendige Maßnahmen zu ergreifen, weist aber auf verschiedene Hindernisse hin und bittet die Baubetriebe vor Ort um Unterstützung. „Wir werden der Aufforderung des Wirtschaftsministers nachkommen, mit unseren Betrieben konkrete Beispiele für bürokratische Hürden bereitzustellen, um bei der Identifizierung und Lösung der Probleme behilflich zu sein“, sagt Schareck.
Im Rahmen des Treffens wurde auch speziell für Schleswig-Holstein über Erleichterungen der Dokumentations- und Aufzeichnungspflichten beraten. Einige dieser Vorschläge werden nun einer eingehenden Prüfung unterzogen, möglicherweise im Rahmen eines Feldversuchs, um ihre Wirksamkeit zu testen. Das und der Einsatz digitaler Lösungen können Hebel sein, um Betriebe zu entlasten und Kosten einzusparen.
Schareck abschließend: „Wir sind dankbar für die Unterstützung des Wirtschaftsministers und seines Teams. Wir sind bereit, diesen erfolgversprechenden Weg zu gehen und sind zuversichtlich, dass wir bald erste Ergebnisse erzielen werden.“
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Quelle: Die Bauwirtschaft im Norden
BU: (v.l.n.r.) Jan Christian Janßen, Die Bauwirtschaft im Norden, Wirtschaftsminister Claus Ruhe Madsen, Bauunternehmer Thomas Puls, Sachverständiger Broder Ingwersen, Bauunternehmer Christoph Peterse