Der Countdown läuft: Aufbauarbeiten zur NordBau auf Hochtouren

Vorbereitungen für 3-D-Laserscanning und Standaufbau im vollen Gange

Am morgigen Mittwoch, 05.09.2018, öffnet die NordBau in den Holstenhallen Neumünster ihre Tore und die Vorbereitungen laufen derzeit auf Hochtouren. Der Baugewerbeverband Schleswig-Holstein (BGV SH) und das Holzbauzentrum (HBZ*) errichten gemeinsam mit ihren Partnern derzeit den Gemeinschaftsstand (Halle 5, Stand 5222).

In den kommenden Tagen werden hier Möglichkeiten des modernen Bauens gezeigt. Ein Megathema der Messe und auch des Baugewerbeverbandes ist die Digitalisierung. „Wir sprechen hier nicht nur von digitalen Planungen, das wird schon seit 20 Jahren gemacht. Es geht darum, dass bei Planung, Bau und Betrieb alle beteiligten Unternehmen und Einrichtungen ein gemeinsames digitales Datenmodell benutzen, das den gesamten Prozess des Bauens und die komplette Lebenszeit des Bauwerks begleitet. Dabei ist das Ganze ein unvermeidbarer Prozess. Diesen begreifen wir als zukunftsorientierte Entwicklung von weiteren und vernetzten Werkzeugen für Planer, Beitriebe und Hauseigentümer“, erklärt BGV SH-Hauptgeschäftsführer Georg Schareck.

In Schleswig-Holstein hat die Landesregierung das Thema zur Chefsache gemacht. Bei Bauvorhaben der öffentlichen Hand soll zukünftig die sogenannte BIM-Methode („Building Information Modeling") eingesetzt werden können, zunächst im Zuge von Pilotverfahren für einzelne  Bauprojekte. Auch die Vergabe von öffentlichen Aufträgen wird mehr und mehr elektronisch durchgeführt.

„Die Baubranche wird von den Entwicklungen zur Digitalisierung profitieren. Vielleicht jeder nach seinen Bedürfnissen und Märkten – aber im Großen und Ganzen sehen wir die Potenziale in vielen Stufen des Bauens“ sagt Schareck. „Bauen ist komplex und es kommen viele Akteure mit unterschiedlichen Interessen und unterschiedlichem digitalen Know-how zusammen.“ Speziell kleinere und mittelständische Baubetriebe erkennen verstärkt die Vorteile der Digitalisierung und nutzen diese.

Auf der Messe baut der BGV SH pünktlich zur Eröffnung seinen Gemeinschaftsstand auf – allerdings noch in der tradierten analogen Form – d.h. zum Anfassen. Hier informiert er live über den virtuellen Baukasten, auf den Mitglieder im Internet nunmehr zugreifen können. Es ist quasi eine Informationsbörse zu verschiedenen digitalen Methoden und Einsatzmöglichkeiten wie Checklisten, Weiterbildung, Finanzierung, Logistik, Beschaffung, Produktion/Bauausführung, Marketing/Vertrieb. „Denn DIE zentrale und einheitliche Digitalisierung gibt es nicht, kann es auch nicht geben bei den unterschiedlichen Angeboten und Märkten. Ergo geht es darum, für unsere Mitglieder mit diesem Werkzeugkasten peu a´peu „Werkzeuge“ für ihre Entscheidungen und betrieblichen Erfordernisse anzubieten.

Ein Element des Werkzeugkastens ist das 3D-Laserscanning. HBZ*-Leiter Erik Preuß stellt es gemeinsam mit dem BIM-Experten Prof. Hans-Georg Oltmanns, BIM-Consult GmbH, und Kollegen der DhochN Digital Engineering GmbH vor (Halle 5, Stand 5222). Diese Technik revolutioniert die Vermessung, wird bisher aber erst von wenigen Unternehmen angewandt.

Pionier Oltmanns bezeichnet sie als Einstieg in völlig neue Planungswerkzeuge und Möglichkeiten. Beim Bauen im Bestand lässt sich beispielsweise der gesamte Ablauf bei einem Umbau optimieren, weil nur einmal gemessen werden muss. Jedes Gewerk am Bau benötigt seine eigenen Daten, die mit einem 3-D-Scan fast alle vorhanden sind.

Ganz präzise werden Aufmaße gescannt. Es wird exakt sichtbar, wo Leitungen liegen, welche Bauteile verbaut sind und vieles mehr – je nach den Vorstellungen des Bauunternehmers. Die Daten können ohne Informationsverlust direkt in die weitere Planung am PC einfließen. Das System bietet unter anderem Schnittstellen für die Bauüberwachung und die Kalkulation.

„Wir zeigen hier ganz praxisnah den Nutzen solcher digitalen Anwendungen“, sagt Schareck, „denn wir wollen bei dem Thema möglichst viele Menschen mitnehmen, Bauherren und Betriebe.“

Darüber hinaus wird gezeigt, dass Bauen noch immer Handwerk ist. Die Innungsbetriebe bauen nach modernen handwerklichen Grundsätzen in Innungs-Qualität und „Meisterhaft“, mit dem Gütesiegel der Bauwirtschaft. „Denn auch das ist klar: So wie vieles im Fluss ist, vieles vorstellbar ist, wird es doch geraume Zeit noch brauchen bis sich disruptive Prozesse auch in der realen Welt des Bauens realisieren“, so Schareck weiter.

Der Verband selber zeigt sich als zukunftsorientierter Dienstleister für seine Mitgliedsbetriebe und als wichtige Interessensvertretung des Baugewerbes im Land.

Hierzu ein Kurzfilm: www.youtube.com/watch?v=vpKy2w2QETQ&feature=youtu.be

BGV SH auf der NordBau 2018:
Messestand mit Partnern Halle 5, Stand 5222
Holstenhallen, Justus-von-Liebig-Straße 2-4, Neumünster

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