Soziale Wohnraumförderung des Kabinetts begrüßt

Baugewerbeverband: Gutes und kostengünstiges Bauen ist möglich

Für den sozialen Wohnungsbau in Schleswig-Holstein werden in den kommenden vier Jahren 788 Millionen Euro bereitgestellt. Das hat das Kabinett beschlossen. „Wir begrüßen es sehr, dass die Landesregierung einen weiteren Schritt zum Abbau der Wohnraumknappheit unternehmen will“, sagt Thorsten Freiberg, Vorstandsvorsitzender des Baugewerbeverbandes Schleswig-Holstein (BGV SH).

Im Land fehlen insgesamt noch mehr als 150.000 neue Wohnungen, darunter vor allem preiswerter Wohnraum. Im Bereich des sozialen Wohnungsbaus sind in der abgelaufenen Förderperiode mehr als 4.500 zweckgebundene Wohnungen neu gebaut oder saniert worden, etwa 3.000 Wohnungen freifinanziert. Die neue Förderung betrifft rund 6.400 Mietwohnungen sowie den Neubau oder Ankauf von etwa 700 Eigenheimen.

„Laut Wohnraumbedarfsprognose ist der Bau von weiteren Wohnungen zwingend notwendig, auch über den sozialen Bereich hinaus“, sagt Freiberg. Bis 2030 müssten jährlich rund 11.000 neue Wohnungen geschaffen werden. Die Bereitstellung der Investitionsvolumina aus Landesmitteln sorgt für Wohnraum und ermöglicht für unsere heimische Bauwirtschaft eine verstetigte Planung. „Unsere Bauwirtschaft lebt vom Mittelstand, wir haben überwiegend kleine und mittelständische Betriebe, die Planungssicherheit für Betriebsinvestitionen und Beschäftigte brauchen“, sagt Freiberg.

In Richtung Landtag und Ministerien betont er, dass die große Bedeutung des Bauens und Wohnens von der Landesregierung verstanden worden sei. Viele richtige Maßnahmen würden jetzt auf den Weg gebracht. Derzeit würde noch eine Fülle von Vorschriften und Regularien die Bauunternehmen ohne Not einengen, das Bauen immer teurer machen und zum Teil auch kreative Lösungen verhindern. Allerdings denke Bauminister Hans-Joachim Grote konsequent über eine Deregulierung der Landesbauordnung und des Bauordnungsrechts nach. „Das halten wir ebenfalls für sehr zielführend“, so Freiberg. Auch eine plangesteuerte und konsequente Digitalisierung könnte die Baukosten sehr verbessern. Beispielsweise könnte die digitale Erfassung von verdichteten Bebauungen helfen, über höhere Stückzahlen von der Planung bis zur Umsetzung Kosten einzusparen.

„Die Bauwirtschaft unterstützt die Schaffung von Wohnraum im vernünftigen Kostenrahmen“, erklärt Freiberg. Sie biete an, mit der angekündigten weiteren Vereinfachung von Bauvorschriften in der Landesbauordnung sowie den zukünftigen Digitalisierungsmöglichkeiten qualitativ gut und trotzdem preiswert zu bauen.

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