Page 15 - Bau Aktuell - Oktober 2018
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auf digitale Verfahren. So soll künftig bei Bauvorhaben der öffentlichen Hand auch die sogenannte BIM-Methode („Building Information Modeling") eingesetzt werden können, bei der alle an Planung, Bau und Betrieb beteiligten Unternehmen und Ein-
richtungen an einem gemeinsamen digita- len Datenmodell arbeiten.
Angewendet werden soll BIM zunächst im Zuge von Pilotverfahren für einzelne Bau- projekte, die über die Gebäudemanagement Schleswig-Holstein AöR (GMSH) realisiert werden. Bereits im März dieses Jahres hat- ten rund 15 Verbände und Institutionen den
Dachverband „BIM Cluster Schleswig-Hol- stein“ gegründet, in dem die GMSH ebenso vertreten ist wie der Baugewerbeverband Schleswig-Holstein. Der neue Dachverband BIM.SH will nun die Erfahrungen dieser lokalen Unternehmenskooperationen lan- desweit nutzen und damit das Wissen zum Thema BIM bei allen am Bau Beteiligten
Land setzt künftig auf BIM
stärken.
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SCHLESWIG-HOLSTEIN
   E-VERGABE: unbürokratisch und papierlos
 Die Gebäudemanagement Schleswig- Holstein AöR (GMSH) ist die größte öf- fentliche ausschreibende Stelle in Schles-
wig-Holstein. Als zentraler Dienstleister für öffentliches Bauen für Bund und Land, für Bewirtschaften und für Beschaffen für Land und Kommunen führt die GMSH jähr- lich etwa 3.000 Vergabeverfahren mit einem Auftragsvolumen von mehr als 600 Millio- nen Euro durch.
Bereits im Jahr 2011 hat sie ihre elektro- nische Vergabeplattform www.e-vergabe- sh.de in Betrieb genommen. Mit dieser e-Vergabe können die sehr komplexen Vergabeprozesse rechtssicher und einfach abgewickelt werden. Das System wurde gemeinsam mit den Organisationen der Schleswig-Holsteinischen Wirtschaft vor- bereitet und eingeführt, wodurch die Akzep- tanz der Plattform von Anfang an gut war. Mittlerweile werden die Vergabeunterlagen bei Bauausschreibungen nach VOB fast aus- schließlich online abgerufen. Die Quote der online abgegebenen Angebote liegt mit rund 50 Prozent ebenfalls auf einem überdurch- schnittlich hohen Niveau. Die GMSH steht im engen Kontakt mit den Unternehmen, um die Bedienungsfreundlichkeit ihrer Ver- gabeplattform laufend weiterzuentwickeln. Mit den umfangreichen Änderungen im Ver- gaberecht wird die elektronische Vergabe nun für alle öffentlichen Auftraggeber in Europa zur Pflicht. Da insbesondere viele Kommunen darauf nicht ausreichend vor- bereitet sind, lassen sie über die e-Vergabe der GMSH ausschreiben. Auch der Landes- betrieb Straßenbau und Verkehr Schleswig- Holstein (LBV-SH) nutzt die Plattform, um
Elektronisch Aufträge bekommen
Synergieeffekte zu aktivieren und Kosten zu sparen. So ist ein innovativer Vergabemarkt- platz in Schleswig-Holstein entstanden.
Auch jenseits der gesetzlichen Vorschrif- ten hat die e-Vergabe viele Vorteile, wie die positiven Rückmeldungen der Unterneh- men zeigen. Daher hat die GMSH mit den Wirtschaftsorganisationen über die nächs- ten Schritte beraten. Zukünftig soll auch unterhalb der Schwellenwerte, für die der Gesetzgeber die Nutzung der e-Vergabe vorschreibt, vollelektronisch ausgeschrie- ben werden. Spätestens ab 2021 sollen alle Vergabeverfahren ausschließlich papierlos und über die e-Vergabe durchgeführt wer- den. Dieses Ziel wollen die Unternehmen, die Verbände und die GMSH gemeinsam
nach und nach erreichen. Übertragungs- wege werden reduziert und Fehlerrisiken minimiert. Ein echter Gewinn für Wirtschaft und Verwaltung. Die Unternehmen könnten noch mehr Ausschreibungen online vorneh- men, was ihnen die Angebotsabgabe sehr erleichtern würde.
KONTAKT FÜR E-VERGABE
vergabe-vob-sh@gmsh.de
Ansprechpartnerin:
Agnetha Isabelle Ohlow
Telefon: 0451 30086-126
E-Mail: Agnetha-isabelle.ohlow@gmsh.de
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    BAUAKTUELL  Baugewerbeverband Schleswig-Holstein  Oktober 2018
Foto: GMSH








































































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