Page 7 - Bau Aktuell - Februar 2018
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Jahreswechsel aus der Bauwirtschaft
Große Themen für das neue Jahr
Liebe Leserinnen und Leser, gemeinsam haben wir das ver- gangene Jahr erfolgreich abschließen können und sehen mit Zuversicht auf die kommenden Monate. Mit der neuen Lan- desregierung haben wir den politischen Dialog aufgenommen. Wir werden weiterhin Gespräche führen und die Positionen der Bauwirtschaft einbringen, damit sinnvolle und notwendige Maßnahmen umgesetzt werden. Denn Schleswig-Holstein ist noch lange nicht fertig gebaut. Die Bauwirtschaft steht bereit für die zukünftigen Aufgaben, doch hierfür müssen die Rah- menbedingungen stimmen. Wir sehen, dass es deutlich voran- geht. Es werden mehr Investitionen in Wohnungsbau und In- frastruktur getätigt, unsere Betriebe können noch länger von der erleichterten Vergabe öffentlicher Aufträge profitieren und die Freigabe der Straßenbaubeiträge geht in die richtige Rich- tung. Eine Feinjustierung wäre an der einen oder anderen Stell- schraube noch nötig und wir setzten uns dafür ein. Auf Bundes- ebene bleibt für das neue Jahr abzuwarten, welche Regierung welche Rahmen setzt. Da warten einige Baustellen; allen voran die Weichenstellungen für Wohnungsbau und öffentliche Infra- struktur sowie die Bedingungen für Unternehmer. Hier hoffen wir auf eine dauerhafte Begrenzung der Sozialbeiträge und auf eine Bildungspolitik weg von der Akademisierung.
Unsere Betriebe stehen vor der großen Aufgabe, weiterhin gute Fachkräfte auszubilden. Der Nachwuchs in unserer Bran- che und damit auch die Betriebe und Ausbildungsstätten ha- ben im vergangenen Jahr herausragende Leistungen gezeigt. Wir freuen uns auf die Meisterschaften im Herbst. Ein weite- rer Schwerpunkt wird die Digitalisierung sein, bei der unsere Betriebe gefordert sind. Hierfür geben wir alle erdenklichen Hilfestellungen. Nicht zuletzt stehen in diesen Tagen Tarifver- handlungen an und wir plädieren an alle Beteiligten, dass diese mit Augenmaß geführt werden. Derart werden uns einige große Themen in den kommenden Monaten in Atem halten.
Thorsten Freiberg
Vorstandsvorsitzender
des Baugewerbeverbandes Schleswig-Holstein
Sehr geehrte Leserin, sehr geehrter Leser,
für das Jahr 2018 ist absehbar, dass das Bauhauptgewerbe weiterhin von einer guten Konjunktur profitieren wird. Paral- lel zur guten wirtschaftlichen Situation hat sich aber auch der Fachkräftemangel verschärft. Gutes Personal auf dem freien Arbeitsmarkt gibt es nicht mehr. Daher muss auch in diesem Jahr der Ausbildung junger Menschen größte Priorität ein- geräumt werden. Nur so ist es möglich, den eigenen Betrieb langfristig zu sichern.
Im letzten Jahr verzeichneten wir in Schleswig-Holstein ei- nen Anstieg der Lehrverträge. Diesen Schwung gilt es zu nut- zen. Dabei kann man auch auf die Politik zählen. Sämtliche, im Landtag vertretende Parteien haben signalisiert, die duale Ausbildung stärken und als attraktive Alternative zu anderen Ausbildungsgängen oder zum Studium etablieren zu wollen.
Neben der Verantwortung für eine zukunftsweisende personel- le Strategie muss auch die Digitalisierung als Chance für das Handwerk begriffen werden. Schon heutzutage nutzen Betriebe Smartphones und Tablets für die Arbeitszeit-Erfassung, Be- stellvorgänge für Baustellen u.a.m.
Aber auch hier ist die Entwicklung schon viel weiter. So las- sen sich Baubesprechungen mittels 3-D-Brille in Gebäuden realisieren, die nur virtuell existieren. Es ist eine Entwicklung, die vom Handwerk nicht verschlafen werden darf. Und dieses Thema muss sich auch rechtzeitig in Ausbildungsinhalten wie- derfinden. Denn das Nutzen neuer Medien im Berufsalltag be- stimmt gerade für junge Menschen zunehmend die Attraktivität eines Ausbildungsberufs. Und auch hier darf das Handwerk eine Entwicklung nicht verschlafen.
Jörn Arp
Präsident
der Handwerkskammer Flensburg
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Foto: Hilke Ohrt
Foto: Handwerkskammer Flensburg
BAUAKTUELL  Baugewerbeverband Schleswig-Holstein  Februar 2018


































































































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