Page 17 - Bau Aktuell - Februar 2019

JAHRESAUFTAKT KONJUNKTUR LANDESPOLITIK VERBAND FACHBEREICH
Autor
M.A. phil. Hilke Ohrt Pressesprecherin presse@bau-sh.de
Redaktion BAU AKTUELL
BAU AKTUELL 1 2019 / Baugewerbeverband Schleswig-Holstein
17
„Damit gehen wir noch einmal auf Nummer sicher, weil im Lichte der erst vor wenigen Wochen ergangenen Gerichtsurteile zur Autobahn A 20 sowie zur Finanzierung des Tunnels noch letzte textliche Anpassungen des Beschlusses vorgenommen wurden“, sagte Verkehrsstaatssekretär Dr. Thilo Rohlfs. Gegen das Tunnelprojekt waren in über fünf Jahren öffentlicher Diskussion im Planfeststellungsverfahren auf deutscher Seite insgesamt 12.600 Einwendungen er- hoben worden, auf dänischer Seite 42.
Der Planfeststellungsbeschluss und die Planunterlagen sollen ab März öffentlich ausgelegt werden; potenzielle Kläger kön- nen dann ihre Klagen beim Bundesverwal- tungsgericht einreichen. Da Klagen erwar- tet würden, sei mit den Bau nicht vor 2020 zu rechnen.
Streit um ÖPP-Projekte
Indessen streitet die Bauwirtschaft auf Bun- desebene weiter darum, ÖPP im Bereich In- frastrukturmaßnahmen zu beenden, da der Mittelstand unzureichend am Wettbewerb beteiligt werde. „Mit jedem weiteren neuen ÖPP-Infrastrukturprojekt werden Steuer- mittel dem Wettbewerb zu Lasten der mit- telständischen Bauunternehmen, die rund 75 % des gesamten Branchenumsatzes erwirtschaften, entzogen. Das muss sofort aufhören“, erklärte Felix Pakleppa, Haupt- geschäftsführer des Zentralverbands Deut- sches Baugewerbe, im Januar dieses Jahres mit Blick auf die Antwort der Bundesregie- rung auf eine Kleine Anfrage der Bundes- tagsfraktion von Bündnis90/Die Grünen zur mittelstandsgerechten Ausgestaltung von ÖPP bei Infrastrukturprojekten.
Die Antwort der Bundesregierung auf die Anfrage von Bündnis90/Die Grünen mache deutlich, dass bisher kein Bauunternehmen mit weniger als 1.000 Beschäftigten auf Konsortialebene an ÖPP-Fernstraßenpro- jekten beteiligt ist. Damit werden regelmä- ßig Milliardeninvestitionen dem Mittelstand entzogen.
Auch im vergangenen Jahr war der Streit um ÖPP in Deutschland wieder aufgeflammt, nachdem der Europäische Rechnungs- hof öffentlich-private Partnerschaften mit EU-Kofinanzierung als wirtschaftlich nicht tragfähige Option bezeichnet hatte.
Rader Hochbrücke
BGV setzt sich für Betriebe ein
Der Baugewerbeverband Schleswig-Hol- stein begrüßt, dass die hiesige Landesre- gierung Kraftakte für die Instandsetzung der maroden Verkehrsinfrastruktur und auch den Ausbau unternimmt. Gleichzeitig erinnert Verbandschef Thorsten Freiberg daran, die Vergabe an die heimischen Be- triebe nicht aus den Augen zu verlieren. „ÖPP ist zuweilen sinnvoll, aber nicht dann, wenn unser Mittelstand von der Vergabe von vornherein ausgeschlossen wird.“
Auch im Hinblick auf die geplanten Inves- titionen in die Landesstraßensanierung
(Wir berichteten in der Dezemberausgabe.) lobte Freiberg die erfreuliche Entwicklung, forderte aber beschleunigte und abgekürz- te Verfahren bei den Planfeststellungsbe- schlüssen sowie digitale Verfahren in den Behörden. Damit könnten vernünftige Ver- träge geschlossen werden und die Betriebe erhielten Planungssicherheit für die Bau- vorhaben.
Girls´ Day beim LBV.SH
D
macht mit beim diesjährigen Girls´ Day am 28. März 2019. „Wir freuen uns, dass wir in- teressierten Schülerinnen zeigen können, was für spannende berufliche Möglichkeiten es bei uns für Frauen gibt“, sagt LBV-Direk- tor Torsten Conradt. Beim LBV.SH arbeiten gut 1.400 Beschäftigte, davon sind 20 Pro- zent weiblich, ein ebenso großer Anteil hat eine Führungsposition inne, gut ein Drittel
er Landesbetrieb Straßenbau und
Verkehr Schleswig-Holstein (LBV.SH)
der Frauen hat einen Ingenieursabschluss. Daneben arbeiten hier Bauzeichnerinnen, Straßenwärterinnen, Baustoffprüferinnen, Juristinnen, Quereinsteigerinnen, Diplom- Betriebswirtinnen, Diplom-Pädagoginnen, Verwaltungsfachangestellte, Medienwis- senschaftlerinnen und viele andere. LBV. SH: www.lbv-sh.de
Quelle: kompetenzz.de
Foto: Pat Scheidemann
Foto: H.Richter / pixelio.de