Page 4 - Bau Aktuell - Februar 2019
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    BAU AKTUELL 1 2019 / Baugewerbeverband Schleswig-Holstein
 Liebe Leserin, lieber Leser,
In der schleswig-holsteinischen Bauwirtschaft brummt es. Und das ist auch gut so, denn sie ist nicht „nur“ ein ökono- misch bedeutender Wirtschaftszweig im echten Norden, sondern sie zeigt besonders deutlich, was uns wichtig ist: Durch konsequentes Sanieren unsere Infrastruktur in Ord- nung bringen und sie bedarfsgerecht ausbauen, so dass wir auch in Zukunft gut aufgestellt sind.
Baustellen sind ja oft ein Ärgernis für die Betroffenen: Man muss Umwege in Kauf nehmen, häufiger im Stau stehen, Un- annehmlichkeiten akzeptieren. Andererseits zeigen die vie- len Baustellen in unserem Land: Es geht voran! Wir haben es angepackt, wir meinen es ernst mit der Sanierung unserer Infrastruktur und wir nehmen eine Menge Geld dafür in die Hand.
Schleswig-Holstein hat seine Investitionsquote kräftig an- gehoben. Sie soll 2019 bei stolzen 10,5 Prozent liegen. Das heißt konkret: Rund 640 Millionen Euro fließen in die Infra- struktur. Das Geld wird auch dringend gebraucht – für Hoch- schulen und Krankenhäuser, Schulen und Küstenschutz. Überall gibt es Sanierungsstau, weil in der Vergangenheit zu wenig investiert wurde. Insbesondere die Sanierung unserer Landesstraßen ist uns ein wichtiges Anliegen. Denn an der Mobilität hängt so viel – dass die Pendlerinnen und Pendler gut zur Arbeit kommen, die Logistik termingerecht funktioniert, die Handwerksbetriebe verlässlich zu ihren Kunden kommen und die Urlaubsgäste entspannt in ihre Fe- rienorte.
Und wer sorgt dafür? Die Bauwirtschaft. Deshalb ist sie weit mehr als „nur“ ein Wirtschaftsfaktor.
Daniel Günther
Ministerpräsident
des Landes Schleswig-Holstein
Grußworte und Statements zum
Fördern für die Zukunft
Bezahlbaren Wohnraum zu schaffen ist eine Herausforderung, die auch 2019 prägen wird. Dafür legen wir einen großen Schwer- punkt auf die Förderung des sozialen Wohnungsbaus. Nie wurde in Schleswig-Holstein mehr Geld in diesen Bereich investiert als in der 2018 abgelaufenen Förderperiode: 760 Millionen Euro wurden bereitgestellt. Unser neues Förderprogramm setzt das mit einem Gesamtvolumen von 788 Millionen Euro für die nächsten vier Jah- re fort. Unser Ziel ist es, den bestehenden günstigen Wohnungs- bestand möglichst lange zu sichern.
Es braucht jedoch ein ganzes Bündel an Maßnahmen, um eine zu- kunftsfähige und auskömmliche Basis an Wohnraum zu schaffen. Auf dem Wohngipfel in Berlin haben wir als Vorsitzland der Baumi- nisterkonferenz dafür Schwerpunkte gesetzt, wie Regulierungen auf ein Mindestmaß zurückzufahren und die Landesbauordnungen nach der Richtschnur der Musterbauordnung auszugestalten. Es gilt, insgesamt die Voraussetzungen für das Bauen zu verbessern. Flächenrecycling, Bestandsnutzung, Harmonisierung von Vor- schriften und Digitalisierung berücksichtigen wir dabei genauso wie den Neubau.
Wir werden zukünftig einen stärkeren Fokus auf die Nachverdich- tung in Städten legen, um alle Potentiale für mehr Wohnraum auszuschöpfen. Damit die Städte in Schleswig-Holstein auch in Zukunft auf lebenswerte Weise Arbeiten, Wohnen und Kultur verbinden, setzen wir weiterhin auf die Städtebauförderung. Mit Mitteln des Bundes kommen 53,75 Millionen Euro zusammen, die vor Ort eine starke Wirkung entfalten. Attraktive Wohnangebote können auch das Stadtumland und die ländlichen Räume bieten. Vorausgesetzt, es finden sich auch kleine Wohnungen für dieje- nigen, denen ein Einfamilienhaus zu groß ist. Bei dieser Aufgabe werden wir die Kommunen weiter unterstützen.
Hans-Joachim Grote
Minister für Inneres, ländliche Räume und Integration des Landes Schleswig-Holstein
       Foto: Frank Peter
Foto: Frank Peter















































































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