Page 19 - Bau Aktuell - August 2019
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  NORDBAU SCHLESWIG-HOLSTEIN INNUNGEN VERBAND MEISTERHAFT
   Autorin
M.A. phil. Hilke Ohrt Pressesprecherin presse@bau-sh.de
   Redaktion BAU AKTUELL
  BAU AKTUELL 3 2019 / Baugewerbeverband Schleswig-Holstein
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  Wohnungsbau in Schleswig-Holstein
In Schleswig-Holstein liegt die Zahl der fer- tiggestellten und geplanten Wohnungen auf hohem Niveau.
Es sind im vergangenen Jahr insgesamt 12.025 neue Wohnungen mit einer Wohnflä- che von 1.159200 Quadratmetern fertigge- stellt worden. Damit wurden etwa so viele neue Wohnungen bezugsfertig wie 2017 (plus 0,4 %). Die Zahl der Baugenehmigun- gen stieg im Jahr 2018 – nach einem deut- lichen Rückgang im Vorjahr – um 4,8 % auf 14.846 genehmigte Wohnungen. Das geht aus den Zahlen hervor, die das Statistikamt Nord veröffentlicht hat.
Die Statistik zeigt auch einen Rückgang beim Neubau von Ein- und Zweifamilien- häusern (5.064 neue Wohnungen) um 14,6 % gegenüber 2017 zugunsten des Geschoss- wohnungsbaus (5.782 Einheiten) mit einem Anstieg um 21,5 %. Außerdem wurden 796 Wohnungen durch Baumaßnahmen an be- stehenden Gebäuden, 205 Wohnungen in Wohnheimen und 178 Wohnungen im Neu- bau von Nichtwohngebäuden fertiggestellt. „Wir haben hier rundherum positive Zah- len mit guter Perspektive zu verzeichnen, selbst wenn man ins Kalkül zieht, dass der Markt und die Prognosen deutlich mehr Wohnungen verlangen“, sagt Georg Scha- reck, Hauptgeschäftsführer des Baugewer- beverbandes Schleswig-Holstein (BGV S-H). Die Programme aus dem Bauministerium und die geplante Änderung der Landesbau- ordnung werden sicherlich dazu beitragen, dass neue Potenziale für mehr Wohnraum in Schleswig-Holstein erschlossen werden, sodass die fehlenden Wohnräume auch ge- baut werden können.
Neues Schlossquartier in Kiel
Die regionalen mittelständischen Betrie- be und ihre Mitarbeiter stehen mit ihrem Know-how bereit und können mit den ent- sprechenden Planungsvorläufen reagieren, um die weiterhin anstehenden Aufgaben qualitativ hochwertig zu erfüllen. Seit etwa Ende 2015 und im Anschluss insbesondere mit den Wohnungs- und Infrastrukturpro- grammen im Lande, den niedrigen Zinsen und weiteren Faktoren wie Förderungen hat unsere Bauwirtschaft eine verstetigt gute Auftragslage zu verzeichnen. „Wir haben noch immer einen Überhang an Aufträgen mit Wartezeiten von mehreren Monaten im Hoch- und Tiefbau sowie Brunnenbau zu verzeichnen“, sagt Schareck.
Die Betriebe unternehmen allerdings wei- tere Anstrengungen, um diesen Überhang an Aufträgen zu kompensieren und stellen,
soweit zu bekommen, weitere Mitarbeiter ein. Seit Juni 2016 ist die Zahl der Betriebe im Bauhauptgewerbe in Schleswig-Holstein von 2.415 Betrieben mit 24.760 Beschäftig- ten auf 3.059 Betriebe mit 30.299 Beschäf- tigten im Juni 2018 gestiegen. Die Betriebe haben momentan Planungssicherheit durch eine verstetigte Auftragslage und können deshalb auch langfristig neue Mitarbeiter beschäftigen. Allerdings macht sich der Fachkräftemangel, insbesondere bei der Nachwuchsgewinnung, bemerkbar.
     Sonderabschreibung im Mietwohnungsbau
Den aktuellen Beschlusses des Bun- desrats, der Sonderabschreibung im Mietwohnungsbau zuzustimmen, begrüßt
die Bauwirtschaft ausdrücklich: „Die Son- derabschreibung ist überfällig gewesen. Mit Investitionsanreizen dieser Art schafft die Bundesregierung Voraussetzungen für mehr Investitionen in den Wohnungsbau und gibt Investoren die benötigte Planungs-
sicherheit. Den mittelständischen Unter- nehmen der Bauwirtschaft, die rund 80 Prozent des Wohnungsbaus in Deutschland leisten, wird so die Ausweitung ihrer Kapa- zitäten erleichtert.“
Allerdings gelte es, spätestens nach Ab- lauf der auf vier Jahre befristeten Sonder- abschreibung das investitionsfreundliche
Klima beizubehalten und die lineare AfA dauerhaft zu erhöhen. Die baupolitischen Herausforderungen gehörten zu den großen Aufgaben dieser Dekade und müssten über langfristige Maßnahmen gestützt werden.
  Foto: Pat Scheidemann
© Hilke Ohrt













































































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