Page 25 - Bau Aktuell - Mai 2022
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   Ganz im Schatten des Ukraine-Krieges stand der nachgeholte Neujahrsempfang der Landesregierung, zu dem Ministerprä-
sident Daniel Günther am 21. März gut 200 Gäste aus Konsularkorps, Politik, Wirtschaft, Gesellschaft, Kirchen, Wissenschaft und Kultur in Aukrug begrüßte.
„Nichts beschäftigt uns momentan mehr als die Kriegsbilder aus der Ukraine. Auch die politischen Folgen stellen uns vor gro- ße Herausforderungen. Ich bin beeindruckt und sehr dankbar, wie viele Menschen aus Schleswig-Holstein den Ukrainern jetzt hel- fen wollen“, sagte Günther. Zusammen mit der großartigen Solidarität der Menschen in Schleswig-Holstein seien das gute Vor- aussetzungen, um in dieser Not helfen zu können. „Dieser Zusammenhalt ist umso wertvoller angesichts vermeintlicher Ge- wissheiten, die wir verloren haben.“
Ministerpräsident Daniel Günther bei seiner Begrüßungsrede
NACHHALTIGKEIT-SPEZIAL I BAUWIRTSCHAFT PARTNER NACHHALTIGKEIT-SPEZIAL II FACHBEREICH + BETRIEBE 25
 Schleswig-Holstein hält zusammen
  Zur Unterbringung der Kriegsflüchtlinge, aber auch zur Darstellung der Versorgungs- sicherheit würden Finanzen bereitgestellt und schnell Lösungen gefunden. In Bezug auf die Energieversorgung zeige sich wieder
einmal, dass der Kurs der Landesregierung hin zu den Erneuerbaren umso richtiger sei.
Redaktion BAU AKTUELL
    Handwerk fordert regulierende Maßnahmen
Auf dem Parlamentarischen Abend von Handwerk Schleswig-Holstein am 23. März dominierte Putins Krieg gegen die Ukraine die Gespräche. „In erster Linie sind wir erschüttert über das, was dort ge- schieht – ich hätte nie für möglich gehalten, dass wir in Europa nochmal einen Krieg er- leben“, so Präsident Thorsten Freiberg. Die wirtschaftlichen Auswirkungen bekommt das Handwerk im Land unmittelbar zu spü- ren: „Neben den exorbitant gestiegenen Energiepreisen sorgen wir uns um die Ver- fügbarkeit von Baumaterialien, deren Preise nach den enormen Anstiegen in den vergan- genen zwei Jahren nochmals enorm zuge-
legt haben und die Realisierung von kleinen und großen Bauvorhaben gefährden.“ Vor allem hinsichtlich der Energiepreise forder- te Freiberg ein Eingreifen des Staates und regulierende Maßnahmen.
Die durch den Ukrainekrieg nochmals for- cierte Energiewende sei ein richtiger und wichtiger Schritt, „den wir aber mit guter beruflicher Ausbildung weiter voranbringen müssen“, so Freiberg. Das, was die Poli- tik in Sachen Energiewende, Wohnungs- bau oder (Verkehrs)infrastruktur auf dem Papier errechne, müsse vor Ort praktisch umgesetzt werden. Hierfür benötigt es gut
ausgebildete Fachkräfte. Es braucht eine größere Wertschätzung für die berufliche Ausbildung und für die berufspraktische Arbeit, das beginnt mit der Gleichstellung von Berufsausbildung und Studium. Das könne nicht allein dem Handwerk über- lassen, werden, hier müsse die Politik ein- greifen, betonte Freiberg. Bei der folgenden Diskussionsrunde mit Vertretern der fünf wichtigen Landesparteien machten diese, unter dem Eindruck der bevorstehenden Landtagswahl, ihre Positionen zum Thema Fachkräfte und Ausbildung deutlich.
Redaktion BAU AKTUELL
Das interessierte Publikum
     Diskussionsrunde: (v.l.n.r.) Joschka Knuth (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN), Christopher Vogt (FDP), Tobias Koch (CDU), Thomas Losse-Müller (SPD), Jette Waldinger-Thiering (SSW), Thorsten Freiberg (Handwerk Schleswig-Holstein/Die Bauwirtschaft im Norden)
  BAU AKTUELL 2 2022
/ Die Bauwirtschaft im Norden
 Quelle: Hilke Ohrt
Quelle: Hilke Ohrt
Quelle: Hilke Ohrt













































































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