Page 11 - Bau Aktuell - Dezember 2017
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Baukonjunktur: weiterhin ungetrübte Aussichten
GEMEINSCHAFTSDIAGNOSE Herbst 2017
Der Aufschwung der deutschen Wirt- schaft hat an Stärke und Breite gewon- nen. Für den gesamten Prognosezeitraum
erwarten die Institute ein Wachstum des BIP um real +2 % (2017:+1,9 %, 2018: +2,0 %; 2019: +1,8%). Dabei wird für alle Verwen- dungskomponenten des BIP (Konsum, In- vestitionen, Exporte) im Prognosezeitraum mit deutlich positiven Veränderungsraten gerechnet.
Die Bauinvestitionen weisen im gesamten Prognosezeitraum ein überdurchschnitt- liches Wachstum auf, am deutlichsten in 2017 mit +4,1%. Noch in der Frühjahrspro- gnose war man bei den Bauinvestitionen von einem Wachstum von „nur“ +2,1% aus-
gegangen. Für 2018 wird ein Zuwachs in Bauinvestitionen von 3,1% im Frühjahr und 2,8% im Herbst gerechnet.
In allen Bausparten wird jetzt für 2017 mit höheren Steigerungsraten gerechnet, als im Frühjahr noch erwartet. Die Wohnungs- bauinvestitionen dürften auch im Progno- sezeitraum kräftig ausgeweitet werden; die Wohnungsnachfrage bleibt ungebremst be- stehen. Die gewerblichen Bauinvestitionen entwickeln sich positiv; es wurden mehr Fabrik-, Handels- und Lagergebäude ge- nehmigt und im Tiefbau dürften der Ausbau des Breitbandnetzes und der Streckenaus- bau der deutschen Bahn die Investitions- tätigkeit stützen. Der öffentliche Bau wird
weiterhin wesentlich durch die vom Bund bereitgestellten Mittel für Investitionen in die kommunale Infrastruktur geprägt; hinzu kommt die sich bessernde Finanzlage vieler Kommunen.
Die Forschungsinstitute konstatieren insge- samt ein hohes Wachstum der Wirtschafts- leistung bei einer hohen Auslastung der Kapazitäten. Die Bauwirtschaft sehen die Institute an der Kapazitätsgrenze. Das wird an hohen Auftragsreichweiten und an den Problemen der Bauunternehmen offene Stellen zu besetzen, festgemacht.
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Umsätze um fünf Prozent gestiegen, stabile Geschäftslage
BAUHAUPTGEWERBE in Schleswig-Holstein
250 Mio. € 200 Mio. € 150 Mio. € 100 Mio. €
50 Mio. €
Umsatz
Auftrags- eingänge
Brutto- entgelte
UMSATZ AUFTRAGSEINGÄNGE
LOHNSUMME
IN SCHLESWIG-HOLSTEIN
0€
15 15 15 15 16 16 16 16 17 17 17
JAN APR JUL OKT
JAN APR
JUL OKT
JAN APR JUL
Aus den Zahlen des Statistikamtes Nord zu den größeren Betrieben des schles- wig-holsteinischen Bauhauptgewerbes in den ersten drei Quartalen 2017 ist für Schleswig-Holstein eine stabile Baukon- junktur herauszulesen.
Der baugewerbliche Umsatz stieg gegen- über dem Vorjahreszeitraum um gut fünf Prozent auf 1,5 Mrd. Euro. Die höchste Zu-
wachsrate gab es im öffentlichen und Ver- kehrsbau auf 482 Mio. Euro (+9%). Im Woh- nungsbau stiegen die Umsätze auf 580 Mio. Euro (+9%), im gewerblichen und industri- ellen Bau wurde ein Rückgang auf 428 Mio. Euro (-3%) verzeichnet.
Das Arbeitsvolumen stieg im öffentlichen und Verkehrsbau (+3%), im Wohnungsbau sank der Wert (-2%), ebenso im gewerbli-
chen und industriellen Bau (-3%). Die Zahl der baugewerblich tätigen Personen stieg um ein Prozent auf 13 000 Personen. Die Zahl der geleisteten Arbeitsstunden sank um ein Prozent auf 11,7 Mio. Stunden.
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BAUAKTUELL  Baugewerbeverband Schleswig-Holstein  Dezember 2017


































































































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