Page 4 - Bau Aktuell - April 2017
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Vom LEHRLING zum CHEF Aus- und Fortbildung in den Bauberufen
Am Bau werden dringend Auszubildende gesucht, um den künftigen Bedarf an Fach- kräften decken zu können. Insgesamt bil- den über 16.000 Betriebe in den zahlreichen Berufen des Baugewerbes aus. Wer weiter- hin möchte, dass das Handwerk zukunfts- fähig aufgestellt ist, hält gut ausgebildete Fachkräfte vor. Die Baubranche bietet eine Vielzahl von attraktiven Ausbildungsberu- fen, Aufstiegschancen und Weiterbildungs- möglichkeiten bis hin zum eigenen Betrieb.
Innungen, Handwerkskammern, Baugewer- beverbände, SOKA-Bau und weitere Part- ner machen gezielt Marketing, um Schüler
für die Ausbildung am Bau zu gewinnen. Ein Beispiel ist das von BMWI und der EU geför- derte Programm „Passgenaue Besetzung“, mit dem auch die Handwerkskammern in Schleswig-Holstein kleine und mittlere Un- ternehmen bei der passgenauen Besetzung von Ausbildungsplätzen und der Integration von ausländischen Fachkräften unterstützen.
Erfolgsmodell duale Berufsausbildung
Bildung „Made in Germany“ und vor al- lem das duale Berufsausbildungssystem in Deutschland genießen weltweit einen guten Ruf. Das duale System trägt entscheidend zur wirtschaftlichen Stärke bei und bewirkt auch, dass Deutschland eine sehr geringe (Jugend-)Arbeitslosigkeit innerhalb der Eu- ropäischen Union vorweisen kann. Der Erfolg liegt mit daran, dass das System historisch gewachsen ist, in der Gesellschaft akzeptiert und von vielen Akteuren mitgetragen wird.
Ende 2016 waren laut ULAK im Baugewerbe deutschlandweit (ohne Berlin) 35.747 Ausbil- dungsverhältnisse registriert.
Kennzeichnend für das duale System ist die Ausbildung im Betrieb ergänzt durch die Berufsschule, wodurch eine praxisna- he und theoretisch fundierte Ausbildung gewährleistet wird und zwar nach bundes- einheitlichen Standards. Die Sicherung der Ausbildungsfähigkeit von Unternehmen, die Überwachung der betrieblichen Ausbildung und die Durchführung der Prüfungen oblie- gen den Kammern.
StudiLe Studium mit integrierter Lehre
Vor dem Hintergrund des Bedarfs an Fach- und Führungskräften sowie Betriebsnach-
folgern ist 2004 das Ausbildungsprogramm StudiLe von der Handwerkskammer Lübeck gemeinsam mit der Fachhochschule Lübeck und weiteren Partnern ins Leben gerufen worden. Es ermöglicht eine handwerkliche Lehre in Verbindung mit einem Studium in den Bereichen Bauwesen, Maschinenbau, Elektrotechnik und Informatik. „Mittlerweile haben wir jährlich rund 30 bis 40 neue Teil- nehmer, im Baubereich sind es rund 20“, sagt Projektkoordinator Marc Lode von der Handwerkskammer Lübeck.
Im Fachbereich Bauwesen werden passend zur Lehre in einem Bauberuf zwei verschie- dene Studienmöglichkeiten angeboten: der Bachelor-Studiengang Architektur mit 6 Semestern und der Bachelor-Studiengang Bauingenieurwesen mit 7 Semestern Studi-
Studierende
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BAUAKTUELL  Baugewerbeverband Schleswig-Holstein  April 2017
Foto: OTH Regensburg


































































































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