Page 11 - Bau Aktuell - Februar 2019
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 Ansprechpartner
Sebastian Porath
Leiter IT s.porath@bau-sh.de
   Investitionstätigkeit im langfristigen Vergleich
In der Reihe „Statistische Analysen" veröffentlicht das Statistikamt Nord wissenschaft- liche Einzelbeiträge von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern sowie externen Autoren zu fachstatistischen Themen, Problemen und Erkenntnissen der amtlichen Statistik. Ak- tuell ist die Studie „Die Investitionstätigkeit des Baugewerbes in Schleswig-Holstein im langfristigen Vergleich“ von Bernd Grocholski-Plescher erschienen. Im Beitrag wird unter- sucht, wie sich die Investitionstätigkeit der Bauunternehmen mit Sitz in Schleswig-Holstein seit 1995 entwickelt hat. Im besonderen Blick steht dabei die Verteilung der Investitionen auf Unternehmen in den Regionen des Landes und in den einzelnen Teilbranchen.
Bernd Grocholski-Plescher
Die Investitionstätigkeit des Baugewerbes in Schleswig-Holstein im lang- fristigen Vergleich - Statistische Analysen Statistisches Amt für Hamburg und Schleswig-Holstein, November 2018
Die Veröffentlichung kann auf den Internetseiten des Statistikamtes Nord (www.statistik-nord.de) kostenlos heruntergeladen werden.
  BAU AKTUELL 1 2019 / Baugewerbeverband Schleswig-Holstein
  Umsätze um acht Prozent gestiegen
Die Lage der Bauwirtschaft in Schleswig-Holstein
In den größeren Betrieben (mit 20 und mehr tätigen Personen) des Bauhauptgewerbes in Schleswig-Holstein ist der baugewerbliche Umsatz in den ersten drei Quartalen 2018 gegenüber dem Vorjahr um acht Prozent auf 1,6 Mrd. Euro gestiegen, so das Statistikamt Nord.
Die höchste Zuwachsrate gab es im Woh- nungsbau (+ 12 % auf 648 Mio. €). Im ge- werblichen und industriellen Bau stiegen die
Umsätze um sechs Prozent auf 455 Mio. €, während das Plus im öffentlichen und Ver- kehrsbau etwas geringer ausfiel (plus fünf Prozent auf 505 Mio. €). Im gewerblichen und industriellen Bau gab es einen Zuwachs im Arbeitsvolumen von acht Prozent, wäh- rend es im öffentlichen und Verkehrsbau (+ 5 %) sowie im Wohnungsbau (+ 2 %) etwas weniger stark anstieg. Die Auftragseingänge stiegen gegenüber dem Vorjahreszeitraum nur um 2 % auf 1,5 Mrd. €. Dieser Zuwachs ist dem öffentlichen und Verkehrsbau (plus 6 % auf 563 Mio. €) sowie dem gewerblichen und industriellen Bau (plus ein Prozent auf 495 Mio. €) zuzurechnen, während die Auf- tragseingänge im Wohnungsbau um ein Pro- zent auf 464 Mio. € sanken.
Zahl der Beschäftigten um 17 % gestiegen
In Schleswig-Holstein ist die Zahl der Be- triebe im Bauhauptgewerbe im Juni 2018 gegenüber Juni 2017 um 14 Prozent auf rund 3.060 gestiegen. Die Zahl der bauge- werblich tätigen Personen in den Bereichen „vorbereitende Baustellenarbeiten“ sowie „Hoch- und Tiefbau“ lag bei 30 300. Das sind 17 Prozent mehr als im Vorjahr, so das Statistikamt Nord. Diese deutliche Zunah- me ist auch bedingt durch eine Revision des Berichtskreises auf Basis des statistischen Unternehmensregisters, mit der sich die Zahl der erfassten Einheiten gegenüber den Vorjahren erhöht hat.
Unter den tätigen Personen waren 1950 ge- werblich Auszubildende, Umschülerinnen und -schüler, Anlernlinge sowie Praktikantin- nen und Praktikanten. Das sind zwölf Prozent mehr als im Vorjahr. Ihr Anteil fiel damit leicht auf 6 % (Vorjahr: 7 %). 65 Prozent (Vorjahr: 66 %) aller baugewerblich Beschäftigten ar- beiteten in mittelgroßen Betrieben mit zehn bis 99 tätigen Personen. In Kleinbetrieben mit weniger als zehn Mitarbeite- rinnen und Mitarbeitern waren 25 % beschäftigt (Vorjahr: 24 %). Weitere zehn Prozent entfielen wie im
Vorjahr auf Großbetriebe mit 100 und mehr Beschäftigten. Die Betriebsgrößenstruktur des schleswig-holsteinischen Bauhauptge- werbes hat sich leicht zugunsten mittelgro- ßer Betriebe verändert: Der Anteil größerer Betriebe mit zehn bis 99 tätigen Personen lag bei 28 Prozent (Vorjahr: 27 %). Die Klein- betriebe (weniger als zehn tätige Personen) stellten 72 Prozent (Vorjahr: 73 %) und der Anteil der Großbetriebe mit 100 und mehr tätigen Personen lag wie im Vorjahr bei 1 %.
Investitionsvolumen um 13 % gestiegen
Im Jahr 2017 haben 90 Prozent der in Schles- wig-Holstein ansässigen Baugewerbeunter- nehmen Investitionen getätigt (Vorjahr: 87 Prozent). Das Investitionsvolumen in erwor- bene oder selbst erstellte Sachanlagen be- trug 82,7 Mio. Euro. Das ist gegenüber dem Vorjahr ein Zu- wachs von 13 Prozent, so das Statistikamt Nord. Im Bauhauptgewerbe stieg die Investitionssumme um drei Prozent auf 61,1 Mio. €. Da die Zahl der tätigen Per- sonen um fünf Prozent auf 13 500 Personen wuchs, sank der Investitionswert je tätiger Person auf 4 500 €. Der Anteil der Investi- tionen am Gesamtumsatz des Bauhauptge- werbes (abgerechnete Bauleistungen und sonstige Umsätze) lag bei 3,1 % (Vorjahr:
2,6 %). 7 % der Sachanlagen entfielen auf In- vestitionen in Grund- stücke und Bauten. Der weit überwiegende Teil (93 %) betraf Aus- rüstungsgüter wie Maschinen und Anlagen. Neben den Anlageinvestitionen wurden Miet- investitionen (neu gemietete oder gepachtete Sachanlagen) in Höhe von 6,3 Mio. € getätigt (Vorjahr: 4,0 Mio. €). Im Ausbaugewerbe stieg das Investitionsvolumen deutlich um 51 % auf 21,6 Mio. €. Der weitaus größte Teil (95 %) entfiel auf Ausrüstungsgüter. Bei ei- ner deutlich gestiegenen Beschäftigtenzahl (plus 22 Prozent) stieg der Investitionswert je tätiger Person auf knapp 1.900 Euro (Vorjahr: 1.600 €). Bezogen auf den Geschäftsjahres- umsatz lag das Investitionsvolumen bei 1,9 % (Vorjahr: 1,5 %).
Zusätzlich zu den aktivierten Anlageinves- titionen gaben die Unternehmen des Aus- baugewerbes 1,8Mio. € für neu gemietete oder gepachtete Sachanlagen aus (Vorjahr: 1,7 Mio. €).
Statistikamt Nord
   © Pat Scheidemann









































































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