Page 12 - Bau Aktuell - Mai 2021
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 ROHSTOFFE-SPEZIAL WIRTSCHAFT PARTNER LANDESPOLITIK FACHBEREICH + BETRIEBE
  Redaktion BAU AKTUELL
  Konjunkturmotor Bauwirtschaft läuft
Bauhauptgewerbe in Deutschland 2020 und Start 2021
 Bautätigkeiten im Industriebau
Die Unternehmen im Bauhauptgewerbe haben das Jahr 2020 mit einem Umsatz von ca.143 Mrd. Euro abgeschlossen und damit etwa 8 Mrd. Euro mehr als im Jahr 2019 (+6,0 %), so das Statistische Bundesamt. Damit hat die Bauwirtschaft in Deutschland im letzten Quartal die un- terjährigen Verluste mehr als wettgemacht.
Das Volumen im Vorjahr war noch nicht durch die Corona-Pandemie gezeichnet.
Bauhauptgewerbe in Schleswig-Holstein 2020
Die größeren Betriebe im Bauhauptgewer- be Schleswig-Holsteins haben im Jahr 2020 Aufträge im Wert von mehr als 2,4 Mrd. Euro angenommen. Im Jahr 2020 waren dies in Schleswig-Holstein 394 Betriebe; die Zahl ist gegenüber dem Vorjahr um 34 Betriebe gestiegen, so das Statistikamt Nord.
Der Wert der Auftragseingänge stieg damit gegenüber dem Jahr 2019 um elf Prozent. Mit einem Plus von knapp 23 Prozent auf 805 Mio. Euro war der Anstieg im Woh- nungsbau am stärksten. Im Wirtschaftsbau gab es ebenfalls einen Zuwachs der Auf- tragseingänge (+ 7,3 % auf 728 Mio. Euro), im gewerblichen Tiefbau stieg er um gut 22 Prozent an, während bei Industrieanlagen und Bürogebäuden ein Rückgang um 4,5 Prozent zu verzeichnen war. Auch im Stra- ßenbau (-2,8 %) war der Wert der Auftrags- eingänge etwas niedriger als im Vorjahr.
Der baugewerbliche Umsatz lag im Jahr 2020 mit rund 3,1 Mrd. Euro um knapp neun Pro- zent über dem des Vorjahres. Die höchsten Umsatzsteigerungen wurden im Wirtschafts- bau (+13,3 %) und hier insbesondere im ge- werblichen Tiefbau (+28,6 %) erwirtschaftet.
In dem Umsatzwachstum schlägt sich die nachhaltige Nachfrage nach Bauleistun- gen vor allem im Wohnungsbau nieder. Die
Steigerung des Umsatzes auf 54,3 Mrd. Euro (gut +10 %) dürfte hier auch Vorzie- heffekte wegen der im Dezember ausge- laufenen Absenkung der Mehrwertsteuer enthalten. Ein Plus von 7,6 Prozent bei den Auftragseingängen per Jahresende stimmt zuversichtlich für 2021. Hinzu kommt, dass die Anträge für Baugenehmigungen im Jah- resverlauf nach oben zeigen.
Im Wirtschaftsbau zeigt sich die Lage am- bivalent. Hier gingen die Aufträge im Jahr 2020 gegenüber dem Vorjahr um 4,8 Pro- zent zurück (im Wirtschaftshochbau um 7,5 %). Die Auswirkungen der Corona-Pande- mie auf Industrie- und Dienstleistungsbe- reiche wurde überdeutlich. Zum Ende 2020 konnte das Umsatzniveau im Wirtschafts- bau mit 49,8 Mrd. Euro insgesamt auf Vor- jahresniveau gehalten werden (+1,2 %), vor allem durch Investitionen im Tiefbau und der Schiene. Im Wirtschaftshochbau wirkte Corona als Konjunkturbremse (-3 %).
Wichtig für die Bauwirtschaft war, dass die öffentliche Hand als großer Player Aufträge vergeben hat. Das Konjunkturpaket von Bund und Ländern hat dazu beigetragen, dass die Kommunen ihre geplanten Investitionslinien
gehalten haben. Nach den vorliegenden Da- ten verzeichnet die Branche im öffentlichen Bau einen Umsatz von ca. 39 Mrd. Euro (+6 %).
Nach den Daten des Statistischen Bundes- amtes gelang es den Unternehmen im Bau- hauptgewerbe, den Beschäftigtenaufbau weiter fortzusetzen. Die Branche stellt über 893.000 Arbeitsplätze zur Verfügung. Das sind fast 200.000 mehr als im Jahr 2010. Die stabile Baukonjunktur und moderne Arbeitsplätze haben offensichtlich eine hohe Anziehungskraft. So haben im Herbst 14.146 junge Menschen ihre Ausbildung in einem Bauunternehmen begonnen. Das wa- ren 3,4 Prozent mehr als im Vorjahr und da- mit die höchste Anzahl an Auszubildenden seit über 15 Jahren.
Die Bauwirtschaft startet verhalten in das Jahr 2021
Die deutsche Bauwirtschaft ist nicht so dy- namisch ins Baujahr 2021 gestartet wie im Vorjahr. Der Umsatz im Bauhauptgewerbe erreichte nach den Daten des Statistischen Bundesamtes im Januar in den Betrieben mit 20 und mehr Beschäftigten insgesamt ca. 4,2 Mrd. Euro und damit ein Minus von ca. 14 Prozent. Das Ordervolumen lag insge- samt bei knapp 6,4 Mrd. Euro und damit etwa auf dem hohen Vorjahresniveau (-1,2 %).
      BAU AKTUELL 2 2021 / Die Bauwirtschaft im Norden
    © Bild von wdreblow0 auf Pixabay













































































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