Page 12 - Bau Aktuell - November 2021
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BAUWIRTSCHAFT KONJUNKTUR LANDESPOLITIK PARTNER BETRIEBE & INNUNGEN & VERBAND
 Statistik der Baukonjunktur in Schleswig-Holstein
Umsätze gesunken, Aufträge gestiegen
 400.000 € 350.000 € 300.000 € 250.000 € 200.000 € 150.000 € 100.000 €
50.000 € -€
Statistik Baugewerbe Umsatz - Auftragseingänge - Lohnsumme Schleswig-Holstein (Betriebe mit 20 und mehr tätigen Personen)
                               Umsatz in 1.000 € Auftragseingänge in 1.000 € Bruttoentgelte in 1.000 €
                                   Das Statistikamt Nord hat die neuesten Zahlen für das Bauhauptgewerbe im ersten Halb-
jahr 2021 veröffentlicht. Erfasst wurden wie immer die größeren Betriebe des schleswig-
holsteinischen Bauhauptgewerbes mit 20 und mehr tätigen Personen. Das waren 393 Be-
unternehmen, selbst für größere, nicht re- präsentativ“, erklärt Schareck. Das könne das Sinken der Orders im ersten Quartal und den Anstieg im zweiten in diesem Be- reich erklären.
Das Statistikamt Nord hat ebenfalls aktuelle Zahlen für die Umsätze bereitgestellt: Von den größeren Betrieben im Bauhauptge- werbe wurde in den ersten sechs Monaten gegenüber den ersten sechs Monaten des Vorjahres ein baugewerblicher Umsatz von 1,22 Mrd. Euro erwirtschaftet, im Vorjah- reszeitraum waren es 1,29 Mrd. Euro, somit ein Umsatzrückgang von gut fünf Prozent (-5,3 %).
Der Rückgang war im Wirtschaftsbau von 396 Mio. Euro auf 363 Mio. Euro am stärks- ten (-8,3 %). Im Wohnungsbau sanken die Umsätze von 500 Mio. Euro auf 475 Mio. Euro (-5 %). Im öffentlichen Bau und Stra- ßenbau sanken die Umsätze von 393 Mio. Euro auf 383 Mio. Euro (-2,6 %). Davon im öffentlichen Hochbau von 59 Mio. Euro auf 55 Mio. Euro (-6,5 %), im Straßenbau blie- ben die Umsätze mit rund 135 Mio. Euro etwa gleich (-0,3 %) und im sonstigen Tief- bau sanken sie von 199 Mio. Euro auf 193 Mio. Euro (-3,1 %).
Statistikamt Nord / Redaktion Bau aktuell
Datenquelle: Statistikamt Nord
triebe, drei Betriebe weniger als 2020.
Demnach sind in Schleswig-Holstein die Auftragseingänge gegenüber dem ent- sprechenden Vorjahreszeitraum um 14,5
Prozent auf 1,35 Mrd. Euro gestiegen, im Vorjahreszeitraum waren es 1,18 Mrd. Euro. Dies ist mit Abstand der höchste Wert seit Beginn der Zeitreihe im Jahr 2008, so das Statistikamt Nord. „Der Umsatz im Bau- hauptgewerbe stärker gestiegen, als in der restlichen Wirtschaft. Das zeigt einmal mehr, dass wir als wichtige Branche in ent- scheidendem Maße die gesamtwirtschaft- liche Konjunktur stützen“, kommentiert diesen Trend Georg Schareck, der Haupt- geschäftsführer von Die Bauwirtschaft im Norden. Die Baubranche habe als syste- mische Branche im ganzen Jahr gearbei- tet und im vergangenen Jahr habe es am Schleswig-Holsteinischen Bau so gut wie keine coronabedingten Ausfälle von Arbeit- nehmern gegeben.
Zu verdanken ist der Anstieg vor allem dem Wohnungsbau, in dem die Auftragseingänge bei gut 469 Mio. Euro lagen, gegenüber 374 Mio. Euro (+25,3 %) und dem wirtschaftli- chen Hochbau mit Auftragseingängen im
Wert von knapp 213 Mio. Euro, gegenüber 187 Mio. Euro (+13,5 %).
Im öffentlichen Bau und Straßenbau gab es mit 462 Mio. Euro zu 419 Mio. Euro einen leichten Anstieg der Auftragseingänge im Vergleich zum Vorjahreszeitraum (+10,3 %). Davon stieg der öffentliche Hochbau von fast 50 Mio. Euro auf knapp 59 Mio. Euro (+18,1 %), auf den Straßenbau entfielen 165 Mio. Euro, im Vorjahreszeitraum waren es rund 149 Mio. Euro (+11,0 %) der sonstige Tiefbau stieg von 220 Mio. Euro auf 238 Mio. Euro (+8,2 %).
Im ersten Quartal waren im Straßenbau die Auftragseingänge noch um 20 Prozent gesunken. „Bei den Straßen und Brücken- bauwerken in der Zuständigkeit des Landes haben wir eine gute Verstetigung der Inves- titionslinie und damit Planungssicherheit für unsere Baubetriebe. Allerdings zeich- net sich bei der Zuständigkeit der Autobahn GmbH, die zum Jahresbeginn ihre Arbeit aufgenommen hat, ein anderes Bild ab. Die Vergaben mit großen Auftragsvolumina sind für unsere mittelständischen Straßenbau-
   BAU AKTUELL 4 2021 /
Die Bauwirtschaft im Norden
Quelle: BGV/Datenquelle Statistikamt Nord









































































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