Bauen mit Brettsperrholz
Hotel Altes Stahlwerk, Rendsburger Str. 81, 24537 Neumünster
Seminar
19.02.2026 von 09:00 - 17:00 Uhr
Der urbane mehrgeschossige Holzbau hat über die letzten 15 Jahre eine ungeahnte Renaissance erfahren und das hat viel mit dem Markteintritt des Brettsperrholzes zu tun: Das Leimholzprodukt ist flächig und hoch-belastbar und eignet sich hervorragend als vorgefertigtes Deckenelement, insbesondere bei vielgeschossigen Bauwerken auch vorzugsweise als Wandelement.
Für das Tragwerk stellt es somit eine echte Alternative zum Stahlbeton dar. Der Umgang mit den statischen Planungsumständen wie Brandbemessung, Fügungen und Verbindungsmittel ist mittlerweile hinreichend geregelt und dokumentiert. Die Anmutung von Sichtoberflächen in Brettsperrholz ist obendrauf die Extra-Einladung mit dem Material auch als sichtbares Tragwerkselement zu arbeiten.
Bauen mit Brettsperrholz aus Sicht des Holzbaukonstrukteurs (AV)/Zimmerers (ab 9.00 Uhr)
Dieser Vortrag liefert eine praxisnahe Einführung in das Bauen mit Brettsperrholz (BSP). Statt idealisierter Hochglanzprospekte stehen reale Bedingungen, konkrete Anforderungen und technische Details im Mittelpunkt.
Schwerpunkte
- Ursprung und Entwicklung des Baustoffs
- Typische Aufbau- und Fertigungsprozesse
- Eigenschaften und Einsatzmöglichkeiten
- Luftdichtheit, Witterungsschutz und Oberflächenqualitäten
- Was muss im Planungsprozess frühzeitig geklärt werden?
- Berechnung von Verrechnungsflächen
- Minimierung von Verschnitt durch intelligentes Nesting
- Unterschiede in den Herstellerangeboten
- Hinweise zur Werkstatt- und Verladeplanung
- Umgang mit Hebemitteln
- CNC-Bearbeitungen
- Digitale Datenübergabe via IFC
- Kritische Beleuchtung des digitalen Zwillings
Anhand von Beispielen wird gezeigt, wie planerische Entscheidungen Materialausbeute und Kosten beeinflussen können.
Der Vortrag vermittelt ehrliche, ungeschönte Erkenntnisse aus der Baupraxis – direkt anwendbar und unabhängig von Marketingversprechen.“
Bauen mit Brettsperrholz aus Sicht der Tragwerks- und Holzbauplanung (nach der Mittagspause)
Hochhausprojekte in Hamburg und Amsterdam haben gezeigt, dass der nachwachsende Rohstoff Holz von seiner Tragfähigkeit her mühelos in der Stahlbetonliga mithalten kann. Die Möglichkeiten und Planungsvorgaben aus der Fertigung, der Logistik und Montage sind dabei zwingend in die Planung mit einzubeziehen. Wenn die Besonderheiten im Holzbau planerisch diszipliniert aufgenommen und beachtet werden, können hohe Gebäude entstehen, die im Vergleich zu konventionell gebauten Objekten deutlich leichter und nachhaltiger sind.
Schwerpunkte
- Brettsperrholz – ein Bauprodukt als Alleskönner
- Aspekte der Nachhaltigkeit
- Ist Bauen mit Holz nachhaltig?
- Aspekte der (Tragwerks-) Planung
- Ist BSP die richtige Bauweise fürs Projekt?
- Schallschutz
- Brettsperrholz im Holzhochhausbau
- Projektbeispiele Roots (Hamburg), Haut (Amsterdam), Ulzburger Straße (Norderstedt)
- Aufstocken und Bauen im Bestand
- Projektbeispiel Fischbeker Höfe, Hamburg
- Material-Effektivität im Tragwerk: Brettsperrholz im Mix
